Sonntag, 14. Juli 2013

Das Fräulein Grete Meier und Bushido



Fräulein Grete Meier und Bushido



Von "Gestern"  ist das Fräulein Grete Meier nicht. Dafür sorgen schon die Azubis in ihrer Firma. Manchmal muss sie zwar nachfragen, wenn die mit Begriffen umsichschmeißen von denen die Grete keine Ahnung hat, aber sie lässt sich das gerne erklären. Und weiß dann Bescheid.

Und natürlich kennt sie auch mittlerweile Bushido und weiß was Gangsta-Rap ist. Für sie hat das ja mit Musik nichts zu tun. Leben und leben lassen, sagt sie immer und lässt Bushido links liegen. Aber heute muss sie sich mal Luft machen. Was der da gemacht hat, geht auch der Grete zu weit. Mit Wörtern schmeißt der Bushido in seinem neuesten Rap um sich, da wird es der Grete ganz schlecht.



Noch nichtmal vernünftig gereimt, hat sie auf dem Balkon zu ihrem Nachbarn Herrn Heinevetter rübergerufen. Das hat der Herr Wowereit nicht verdient. Und die Frau Roth will er sogar erschießen! Ja wo leben wir denn. 

Der Herr Heinevetter war auch empört. Persönlich angegriffen fühle er sich und er überlege eine Sammelklage einzureichen. Ob denn das Fräulein Grete Meier nicht wüsste, dass sein Neffe schwul sei.

Natürlich weiß die Grete das. Schließlich hilft besagter Neffe ihr oft weiter, wenn der Heimcomputer mal wieder Macken hat. Wie schon erwähnt, die Grete ist nicht von "Gestern". Die merkt sowas. Früher hatte sie ja immer gedacht, die laufen alle in Frauenkleidern rum oder in Lederklamotten. Heute weiß sie, dass dem nicht so ist. Freundlich sind die, immer zuvorkommend und sooo hilfsbereit. Das schätzt die Grete.

Herr Heinevetter konnte sich kaum mehr beruhigen. Das ist ein Terrorakt, da muss man mal eine Razzia machen. Der hat auch bestimmt selbstgebaute Bomben irgendwo versteckt. Wahrscheinlich unter dem Kinderbett.

Die Grete kam gar nicht mehr zu Wort und war froh, als ihr Telefon klingelte. Jemand hatte sich verwählt, aber dadurch war sie Herrn Heinevetters Redeschwall entkommen.

Natürlich findet die Grete das alles schlimm und ja, sie regt sich auch über Bushido auf. Im Grunde aber, denkt sie, im Grunde ist das doch nur ein Hosenscheißer,  mit einem Aufmerksamkeitsdefizit.



Der schlägt mal auf die Schnelle, ne große Welle

Das ist voll crazy abgefahren und  nicht helle

Schüsse aus dem Bauch, aus Dummsdorf aus dem Hinterhalt

Doch hat er sich verrechnet, die letzten Fans, die lässt das kalt

Sie zeigen ihm, die Grete findet´s geil

Nur noch den Mittelfinger und ein blankes Hinterteil

Drum merke selbsternannta besta Gangsta: Hassen

Füllt nur das Minuskonto auf und nicht die Kassen.



Deshalb sagt das Fräulein Grete Meier – einfach ignorieren. Keine Aufmerksamkeit ist das beste Mittel gegen solche Typen. Und deshalb ist die Grete jetzt still und sagt nichts mehr dazu. Abgehakt und gut is. 



2 Kommentare:

  1. Ich mag den Schreibstil - Danke für deinen Blog :)

    AntwortenLöschen
  2. Vielen Dank Stephi,
    bei dir habe ich heute fast alle Blogeinträge gelesen. Ist sehr interessant. Zu meiner Jugendzeit hat sich niemand um Zahnlücken gekümmert. Heute ist es zu spät für mich. Aber man gewöhnt sich an alles.
    Gruß vonner Grete

    AntwortenLöschen

Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...