Samstag, 12. Oktober 2013

Das Fräulein Grete Meier zählt zusammen

Das Fräulein Grete Meier zählt zusammen

Hach, hatte das Fräulein Grete Meier gestern Spaß im Büro. Es war aber auch zu lustig, wie sich die Susi seit einer Woche verhielt. Außer den High-Heels, die sie immer noch täglich trug, war nämlich so ziemlich alles verändert. Weniger Make-up, keine offenherzigen Blusen mehr und heute hatte sie sogar einen Rock an. Bis zum Knie. Also nix mehr mit Mini-Mini, der aussieht als würde es sich nur um einen etwas zu breit geratenen Gürtel handeln. Auch auf dem Kopf  gab es Veränderungen. Die wuschelige blonde Haarpracht, sonst mit Lockenstab und Haarlack aufgerüscht, war einem schlichten Pferdeschwanz mit bravem Pony gewichen. Außer der Grete schien keinem anderem im Büro die Veränderung aufzufallen. Zumindest sagte niemand etwas. Und noch etwas war der Grete in den vergangenen Tagen aufgefallen. Susi interessierte sich plötzlich für Dinge, um die sie sonst einen großen Bogen gemacht hätte. In allem was die Rechtsabteilung betraf, in der Susi ja ihre Ausbildung machte, war sie gut. Kannte sich bestens aus. Alles Weitere rund um die Firma hat sie allerdings nie interessiert. Wenn sie mal irgendwo aushelfen musste, hat sie es zwar gemacht, aber eher lustlos und auch nur das Nötigste. Seit Montag tauchte die Susi immer mal wieder in Gretes Büro auf und fragte ihr Löcher in den Bauch. Wie denn dies funktioniert oder jenes. Eido hat ihr dann am Dienstag in der Küche mehr beiläufig erzählt, dass die Susi bei ihm gewesen ist um sich nach dem Ablauf der Warenausgabe zu erkundigen. Mittwoch bekam die Grete dann mit, dass sie bei der Heidi Seelig im Einkauf aufgetaucht ist. Dass da was im Busch ist, konnte die Grete zehn Meilen gegen den Wind riechen. Als die Susi dann auch noch einen Termin beim Chef wollte, um ihm vorzuschlagen, dass es doch besser ist alle Abteilungen der Firma kennenzulernen, verdichteten sich Gretes Gedanken zu einem Knoten, den es zu lösen galt. Natürlich war die Grete bei dem Gespräch dabei. Der Chef war ganz angetan von Susis Vorschlag und lobte ihr Engagement. "Wie hatten sie sich das denn gedacht, Fräulein Susi?" 
Die wurde nun sichtbar etwas verlegen. "Also, ich könnte doch in jeder Abteilung mal eine Art Praktikum machen .So für zwei Wochen." 
Der Chef fand das wohl gut. "Fräulein Susi, das können wir gleich umsetzen, nicht wahr Frau Meier? Die nächsten zwei Wochen kann das Fräulein Susi ihnen doch ganz sicher eine Hilfe sein, da ja die neue Werbekampagne schon seit Tagen Wirkung zeigt und das Telefon hier kaum stillsteht."
Susi klappte die Kinnlade herunter, das sah die Grete sehr wohl. Aber dann nickte sie ergeben. Nicht ohne noch hinzuzufügen: "Aber danach kann ich doch bestimmt in die Werbeabteilung!"
Nachtigall ick hör dir trapsen. Das wars also. Oder besser gesagt: Der wars. Der Simon. Styling geändert, Einstellung geändert, also fast, Grete will da nicht so kleinlich sein, da muss man ja nur zwei und zwei zusammenzählen. 
Jedenfalls hat die Grete sich dann einen Spaß daraus gemacht, die Susi den ganzen Tag etwas zu ärgern. "Die Akten hier, die müssen noch zu Simon." Und immer wenn die Susi sich den Stapel nehmen wollte hat die Grete gesagt: "Nicht jetzt Susi, später. Erst musst du noch ..." Nee, was war das lustig, wie die Susi dann immer geschaut hat. Nachmittags hatte sie dann aber doch Erbarmen und hat die Susi losgeschickt. Die war auch eine ganze Weile fort und kam mit einem seeligen Grinsen auf dem Gesicht zurück.
Wusst ichs doch, dachte die Grete. "Na, Susi, wie geht es denn dem Simon so?" Die wurde daraufhin knalligrot im Gesicht und stotterte nur: G...g...ganz gut glaub ich Frau Meier. Was guckense denn so?"
Grete sagte nix mehr und lächelte nur vielsagend. Beobachten wird sie das Ganze, auf jeden Fall. Morgen, nahm sie sich vor, morgen nehm ich mir mal den Simon vor. Wäre doch gelacht, wenn ich nicht rauskriege wie er die Susi findet. Immerhin, ein schönes Pärchen gäben die schon ab. Aber davon sagte sie natürlich der Susi nichts. Stattdessen lobte sie die Susi für ihre Einsatzbereitschaft. "Und weil du hier scheinbar alles im Griff hast, lasse ich dich für den Rest des Tages an meinen Platz. Ich möchte nämlich heute schon zu Tante Heidi und Onkel Günther fahren. Am Samstag ist Straßenfest bei uns. Das möchte ich auf keinen Fall verpassen."


Was das Lieschen dazu sagt könnt ihr hier lesen ---> KLICK

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12 Kommentare:

  1. Oh oh Frl Grete als Kuppelmutter, aber das ist schon lange erlaubt und ich finde es einfach zauberhaft, wenn man Schützenhilfe leistet und einem liebend Paar den Weg weist zum Glück. Ja, da erinnere ich mich doch an meine eigene Jugend und die Bemühungen dem Begehrten zu gefallen.

    Grete wird sich über die Hilfe zwei Wochen freuen können und dann wird man sehen und wir werden es hoffentlich lesen LG Geli

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    1. Kuppelmutter? Was für ein Wort. Gibst es das heute noch?
      Vielen Dank liebe Geli
      Gruß vonner Grete

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  2. Zuerst dachte ich schon: Typisch Frau. Die Frau Meier. Aber dann habe ich zufrieden gelächelt.
    Es läuft ja ganz gut. Zumindest hat Susi ja schon Opfer gebracht - indem sie sich
    verändert hat, Äußerlich und in ihrer Einstellung.
    Einen schönen Samstagabend wünscht dir
    Irmi

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    1. Ach Irmi, du ahnst gar nicht, wieviel Männer sich ebenso versuchen. Danke dir
      Gruß vonner Grete

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  3. Hi liebe Grete, wirst doch nicht zur Kuppelmutter werden, aber die Hilfe der Susi kannste doch gut brauchen, oder?
    Da kann man mal sehen um den Simon zu gefallen, hat Susi sich ganz schön ins Zeug geschmissen.

    Liebe Abendgrüße
    Angelika

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    1. Hilfe kann man immer brauchen. Vor allem wenn sie so engagiert ist. Danke dir
      Gruß vonner Grete

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  4. gretes (frauen)instinkt hat sie nicht getrügt. na das kann ja noch spannend werden ;-)
    LG

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    1. Bestimmt. Mal schauen was da noch nachkommt.
      Gruß vonner Grete

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  5. Lach...Grete hat die Flöhe husten hören und richtig kombiniert.
    Jetzt nutzt sie die Gelegenheit und ergreift die Initiative auf ihre Art. Dass sie Susi ein wenig zappeln lässt, nun ja...vielleicht ist das gar nicht schlecht. So vergisst Susi vor lauter Verlieben nicht die Pflichten. Und nun will sich Grete auch noch den Simon vornehmen...tztztz, ob das alles so gut geht?
    Aber lustig ist es und spannend.

    Die Schmetterlinge im Bauch veränderen ja erstaunlich die Menschen. Doch das ist meist nicht von Dauer. Aber ich drücke mal die Daumen, dass Susi nicht hinten runter fällt. Neugierig bin ich, was sich Grete noch einfallen lässt.

    Tolle Geschichte, die den Büroalltag herrlich aufmischt.

    LG und einen schönen Sonntag
    Enya

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    1. Vielen Dank, Enya. Ob das gut geht? Wir werden sehen. Vielleicht liegt die Grete ja auch komplaett flasch.
      Gruß vonner Grete

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  6. Sei gegrüßt, wertes Fräulein Grete! Ich danke dir für deinen Besuch und dein Mir-gerne-folgen! Da ziehe ich doch auf der Stelle gleich! Und schmökere mich auch schon mal durch deine aktuelleren Posts. Wie dem vom Zusammenzählen und Susis Verwandlung.
    Was mich ja an der Sache am meisten verblüfft ist die Reihenfolge - denn ich beobachte für gewöhnlich Umgekehrtes, wenn die Susis meiner Welt sich in die hiesigen Simons vergucken: Die Röcke werden kürzer, die Blusen offenherziger getragen, die Schminke wird heftiger und das Haar aufgerüschter. Nun kenne ich natürlich den Simon deiner Welt nicht, womöglich sieht man ihm ja an der Nasenspitze an, dass er mit Rüschenhaar, Schminkschichten und offenherziger Kleidung nicht so viel am Hut hat. Oder liegt's am Chef, der bei Gürtelröcken niemals eine Versetzung in Erwägung zöge? Falls der Simon die Verwandlung wirklich wert ist, dann wünsche ich ihm jedenfalls, dass er eine ECHTE Frau kennenlernt, eine, die ihm nicht vorspielen muss, so oder so zu sein. Eine, die nicht sie selbst ist, hat er sich dann nämlich nicht verdient, finde ich...
    Ganz liebe rostrosige Grüße,
    Traude

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    1. Hallo Traude, danke dir.
      Die ersten 50 Blogeinträge kannst du die als E-Book downloaden. Kostenlos. Da lernst du auch Simon kennen. Links dazu findest du auf der Seite.
      Gruß vonner Grete

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Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...