Dienstag, 19. November 2013

Von Dingen über die man nicht gerne spricht

Von Dingen über die man nicht gerne spricht 

"Was ist das denn?", hat das Fräulein Grete Meier heute morgen gedacht, als sie in der Frühstückspause im Internet surfte. "Welt-Toilettentag" - so ein Blödsinn! Generell interessieren sie diese, manchmal überaus komischen, Welt- oder internationalen Aktionstage nicht die Bohne. Klar gibt es Ausnahmen. Den Tag des Kusses findet sie lustig und den Weltkindertag unverzichtbar. Ebenso wie einige andere Gedenktage. Auch der Weltspartag gefällt ihr und der Tag des Lächelns, oder der Vorlesetag. Eine gute Sache, vor allem für Kinder.  Aber wozu die Welt einen Tag des Stotterns oder einen für den Schneemann braucht, das hat sich ihr nie ganz erschlossen. Die meisten dieser Tage kriegt die Grete auch gar nicht mit. Ist auch gut so, findet sie. Denn mittlerweile ist ja fast jeder zweite Tag irgendein Welttag. Und heute also Welt-Toilettentag. Ob sie wohl heute an ihre Toilette denken sollte, oder an die Toiletten im Büro? Daran, ob auch alle richtig geputzt sind? Vor allem mit dem richtigen Mittelchen? 
Neugierig geworden begann die Grete den Artikel zu lesen. In der Tat geht es um Hygiene, oder vielmehr darum, dass es in vielen Ländern mit Toiletten und somit mit der Hygiene nicht weit her ist. Dass die Menschen dort ihre Notdurft im Freien verrichten. Vierzig Prozent der Weltbevölkerung verfügt über keinen Zugang zu Toiletten. Die Zahl erschreckte die Grete dann doch. Dass so ein Urwaldvölkchen oder Nomadenstämme keine Toiletten haben, ist der Grete natürlich klar. Aber so viele Menschen? Alleine schon bei dem Gedanken, irgendwo im Freien hinter einem Busch verschwinden zu müssen, schüttelte sich die Grete. Einfach unvorstellbar. Neben der fehlenden Hygiene, die ja auch Krankheiten verursacht, tauchen auch noch andere Probleme auf, las die Grete weiter. Denn es gibt auch Schulen die über keine sanitären Anlagen verfügen. Das führt dann dazu, dass Mädchen so gehemmt sind, vor allem in der Pubertät, dass sie nicht mehr in die Schule gehen. Keine Toiletten - keine Bildung. Soweit hatte die Grete noch nie gedacht.  
Und deshalb wurde ein Projekt ins Leben gerufen, welches sich zur Aufgabe macht in Indien Schulen mit einfachen Sanitärsystemen auszustatten. Aber damit nicht genug. Sie klären auch auf, warum Hygiene so wichtig ist. Das findet die Grete klasse. Sofort war ihr dieser Welttag doch eine Runde sympathischer. Und wenn sie so darüber nachdachte, könnte ein wenig Aufklärung auch in Deutschland nicht schaden. Immerhin hatte sie erst neulich gelesen, dass sich doch ein recht großer Teil nicht die Hände wäscht, nach dem Toilettengang. Zumindest nicht jedes Mal. Richtig eklig, findet die Grete. Eklig sind auch viele öffentliche Toiletten und manchmal sogar Toiletten in Restaurants. Wenn die Grete irgendwo essen möchte, inspiziert sie vor der Bestellung die Toiletten. Wenn dort nicht alles sauber ist, geht das Fräulein Grete Meier lieber wieder. Schmutzige Toilette - schmutzige Küche, sagt sie immer. Neulich erst hatte sie in einem bekannten Schnellrestaurant das Örtchen aufsuchen müssen. Versehntlich hatte sie die Tür zur Herrenoilette geöffnet., die recht nah an der Speiseausgabe lag. Ein unglaublicher Uringestank ist ihr entgegen geschlagen. Grete hat weder die Damentoilette aufgesucht, geschweige denn einen Burger gegessen. Grete benutzt eh am liebsten ihre eigene Toilette. Da weiß sie wenigstens, dass sie sauber ist. Denn darauf legt die Grete viel wert. Für unterwegs hat sie deshalb immer ein kleines Fläschchen Sagrotan in ihrer Tasche. Und ein Päckchen mit Feuchttüchern. Denn wenn man muss, dann muss man. Da kann man nicht warten bis man eine hygienisch einwandfreie Toilette gefunden hat. Gut findet die Grete ja diese selbstreinigenden Toilettensysteme, die es mittlerweile an den meisten Autobahnraststätten gibt. Und auch oft in großen Bahnhöfen. Dafür zahlt sie gerne die 70 Cent. 
Die Grete schlug die Zeitung zu und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Kurze Zeit später verließ der Chef das Büro mit den Worten: "Ich bin mal kurz in der Keramikabteilung, falls jemand was von mir will." Gerade noch rechtzeitig konnte die Grete ein "Händewaschen nicht vergessen" runterschlucken. Wirklich gerade noch rechtzeitig.

Was Lieschen davon hält könnt ihr hier nachlesen ---> KLICK
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3 Kommentare:

  1. Nun muss ich doch wirklich grinsen - ein Toilettentag. Darüber spricht man nicht gern, warum eigentlich? Übers Essen wird doch auch gern geplaudert, eigentlich gehört das doch irgendwie zusammen. Wat mutt dat mutt, bei Babys ist es niedlich, beim Erwachsenen peinlich. Mir macht das nichts.
    Ich zahle gern einen Euro wenn ich unterwegs bin, hauptsache die Toilette ist sauber. Händewaschen ist doch wohl selbstverständlich oder????????

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  2. Also liebe Grete diesen Toilettentag kenne ich auch nicht, aber den Grund, warum er ins Leben gerufen worden ist finde ich gut.
    Stimmt ...sind dir Toiletten in einem Restaurant sauber ist es auch die Küche, ich mach das auch. Schlimm finde ich die Toiletten in der Bahn, eckelig. Ich mußte eine zeitlang mit der Bahn immer nach Köln, was ich da erlebt habe, da schüttelts mich.

    Liebe Grüße und einen schönen Tag
    Angelika

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  3. Grete, bis zum heutigen Tag wusste ich auch nichts von diesem Tag. Aber wenn man deine Überlegungen und Ausführungen liest, dann muss man feststellen, dass der Tag sehr wichtig ist. Schon allein wegen der Hygiene.
    Ich musste schmunzeln: Mein Vater hielt es in Restaurants auch so. Wenn die Toilette nicht sauber war, wurde das Lokal wieder verlassen.
    Einen schönen Restabend wünscht Dir
    Irmi

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Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...