Mittwoch, 24. September 2014

Gretes Senf am Mittwoch (24.09.14)

Gretes Senf am Mittwoch (24.09.14) 

Generell fahre ich ja ohne Navi. Ist aber auch kein Wunder, da ich meist die Strecken kenne. Muss ich dann aber doch mal unbekannte Gefilde aufsuchen, schalte ich den Navi ... moment, ich muss erst mal Mr. Goggle was fragen ... ok, nochmal von vorne. Also ich schalte DAS Navi ein. Generell fühle ich mit dem Ding recht sicher, auch wenn man da schon so einiges gehört hat. Also von wegen in der Pampa gelandet und so.
Am Wochende musste ich nach Frankenthal. Ins Auto, Navi ein und los. Abgesehen davon, dass es (also DAS Navi ) zwischdurch ständig mit einem Ding-Ding nervte, weil ich mal wieder ein bisschen zu schnell war, alles schön und gut. Nach ca. 100 km kam dann  die Anweisung der Dame, ich möge doch bitte die Autobahn verlassen.  Stockender Verkehr. Sehr vorausschauend. Dachte ich. Bis ich in der Pampa gelandet bin. In der tiefsten Pampa. Mitten in einem Wald, auf einer Straße, die diesen Namen in keinem Fall verdient hat. Schotterhaufen würde eher passen. Durchlöcherter Schotterhaufen noch besser. Tausendfach bereits geflickt. Nun gut, konnte die Navitante ja nicht wissen. Obwohl, sie wusste ja auch von dem stockendenVerkehr. Zumindest kann man ihr zugute halten, dass ich nach 20 Kilometer Rumpelfahrt wieder auf der Autobahn gelandet bin. Ob jemals auf dem umfahrenen Teilstück stockender Verkehr war, weiß nur die Tante allein. Ich jedenfalls nicht.
Eines weiß ich aber ganz genau seither. Mit Deutschlands Straßen geht es den Bach runter. So eine Rumpelstraße ist ja kein Einzelfall. Man findet diese mit der heißen Nadel (ja, so sieht es doch wirklich aus!) geflickten Straßen überall. Viele davon in den Innenstädten und viele davon stark befahren. Kein Geld da für die Straßeninstandhaltung sagt dann die Gemeinde. Oder die Stadt, die Kommune, das Land. Alles verbraten. Und zudem noch Schuldenberge, die erstmal abgetragen werden müssen, bevor man sich um die Belange der Autofahrer kümmern kann. 
Kitas sind wichtig. Das weiß ich. Ebenso wie vernünftige Straßenbeleuchtung und tausend Kreisel (die besonders!). Aber warum um alles in der Welt muss das wenige vorhandene Geld auf einer schnurgeraden Landstraße verplempert werden, die lediglich zwei Dörfer verbindet? Und die, im Gegensatz zu anderen Straßen, ein sehr geringes Verkehrsaufkommen hat. Und mit gering meine ich auch gering. So zwei Autos in der Stunde und morgens und abends ein Trecker. Ich hatte an dieser Straße nie etwas auszusetzen. 5 km durch die Felder, keine Löcher, und auf der gesamten Strecke lediglich zwei Bauernhöfe rechts und links. Nicht mal ne Kuh ward jemals  auf der Straße gesehen. Warum also eine neue Fahrbahndecke und sage und schreibe SIEBEN  Fahrbahnverengungen? Einfach so in die Landschaft gesetzt ohne Sinn und Verstand. Das war nie eine Raserstrecke. Für mich eine ganz klare Steuergeldverschwendung. Und von Verschwendung halte ich so rein gar nichts. Nicht im Großen und auch nicht im Kleinen.

Gruß vonner Grete


Mittwoch, 17. September 2014

Gretes Senf am Mittwoch (17.09.14)

Gretes Senf am Mittwoch (17.09.14) 

Yessas Maria, der Rubel fällt und fällt (Putin steht leider immer noch kerzengerade), die Schotten wollen mit der Queen keinen Tee mehr schlürfen, in Schweden hackt sich einer ins Kassensystem eines Supermarktes und veranlasst, dass der Hitlergruß auf dem Kassenbon erscheint, in Belgien darf ein Suxualverbrecher Sterbehilfe in Anspruch nehmen, die Amis wollen wieder in All zurück und der Scheich aus Katar erscheint etwas unangemessen angezogen beim Bundespräsidenten. Hatte ich schon erwähnt, dass in Japan nach 2000 Männern gesucht wird, weil sie falsches Schuhwerk tragen? Nein? Dann wird es aber Zeit. Oder auch nicht. Sinn und Zweck eines Schuhs mit integrierter Kamera, um Frauen heimlich unter die Röcke zu schauen ( und das ganze natürlich auf einem Foto festhalten) erschließt sich mir nämlich nicht. Ist mir zu hoch. Genauso wie fast alles, was heute so durch die Medien geisterte oder noch geistern wird. Oder es interessiert mich nicht die Bohne. Einschließlich der heute zu erwartenden Ergebnisse der Champions League. Obwohl, so als geheimer Schalkefan werde ich doch ab und an mal nach dem Stand der Dinge schauen. Vielleicht gibt es ja dann doch noch heute etwas was mich überrascht. Wer weiß ...
Dennoch habe ich unter all den kuriosen Meldungen, ziemlich versteckt zwar (meinem Gretschem Adlerauge entgeht eben nichts!) etwas entdeckt, was mich angerührt hat. Und vor allem Sinn macht. Susan Sideropoulos, ehemaliger Soapstar, hat durch einen Aufruf bei facebook dafür gesorgt, dass sich fast 3000 Menschen in kurzer Zeit bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) neu registriert haben. Bravo kann ich dazu nur sagen. Wie ihrem Post zu entnehmen ist, ist der zweijährige Carlos (Sohn ihrer Freundin) an Leukämie erkrankt und benötigt wie tausende andere Erkrankte, dringend eine Knochemarkspende. Schade, dass man in der Presse so einem Aufruf nicht mehr Platz einräumt. Sondern ihn noch weit unter den "schönsten TV-Busen der Republik" quetscht.  Gretes Senf wird zwar nicht mehr als 21000 mal geteilt, aber vielleicht ist ja doch der ein oder andere unter euch, der dem Aufruf folgt. Hier kann man alles rund um die Stammzellenspende nachlesen. Einzig ein Abstrich aus der Wangenschleimhaut ist notwendig, um sich registrieren zu lassen. Helfen kann so einfach sein.

In diesem Sinne

Gruß vonner Grete




 



Dienstag, 16. September 2014

Das Fräulein Grete Meier will auswandern

Das Fräulein Grete Meier will auswandern

Vollkommen fertig saß das Fräulein Grete Meier an ihrem Schreibtisch. Da Susi die Türe vergessen hatte ins Schloss zu ziehen, kam sie nicht umhin zu hören, was diese der Frau Seelig auf dem Flur zurief. Das "Da gehense besser nicht rein, mit der Meier ist heute nicht gut Kirschen essen" ging ihr ganz schön unter die Haut. 
"Recht hat se ja, die Susi", dachte sie, während sie sich über die Haare strich. Die im Übrigen heute wie Spaghetti herunterhingen. Was kein Wunder war, bei den neuerdings merkwürdigen Schlafgewohnheiten der Grete. Wenn man denn überhaupt von einer Art Schlaf reden konnte. Denn meist lag die Grete hellwach und lauschte in die Dunkelheit. Dementsprechend gerädert war sie dann am nächsten Tag im Büro. Sogar der Chef ging ihr bereits aus dem Weg. Schuldbewusst starrte die Grete auf die geschlossene Tür zum Chefzimmer. "Grete, du musst was unternehmen, so geht es nicht weiter!"
Entschlossen klopfte die Grete an die Tür. Doch wie es im Leben oft genug ist, des einen Problem ruft beim anderen nur Lachanfälle hervor. So auch beim Chef, als Grete ihm schilderte, was sie seit Tagen um den Schlaf brachte. "Eine Spinne, Frau Meier, das ist doch nicht ihr ernst? Und deswegen schlafen sie Tagen unter einem Laken? Nee, Frau Meier, das ist ja zu köstlich! Alleine die Vorstellung wie sie zittternd unter einem Bettlaken liegen ..." 
Die Grete war ganz schön beleidigt. "Echt jetzt, Chef. Das ist nicht nur eine kleine Spinne. Handtellergroß ist die mit gaaanz haarigen Beinen. Und angestarrt hat die mich. Gruselig, direkt über meinem Kopfkissen hing die von der Decke runter." Grete schüttelte sich. "Total ekelig!"
"Ja in Gottes Namen, warum haben sie das Tier denn nicht entfernt? Und wenn sie das schon selber nicht hinkriegen, was ist denn mit den Herren bei ihnen im Haus. Dieser Herr Heinvetter wird ja wohl kaum vor einer Spinne Angst haben. Und Herr Heber und Herr Wenig ja wohl auch nicht!"
Grete schüttelte den Kopf. "Nee, haben die auch nicht. Zuerst habe ich ja den Herrn Heinevetter geholt. Der hat das Ding ja dann auch noch gesehen. Doch als er auf meinem Bett stand und mit seinem Schluffen draufhauen wollte, ist das Biest ab hinter den Schrank. Ich hab ihn dann als Wache dagelassen und Herrn Heber geholt. Der hat es dann allerdings nicht geschafft, den Schrank von der Wand zu rücken. Also musste Herr Wenig dann auch noch ran. Mit Marie habe ich dann erstmal den Schrank halb leer räumen müssen, damit die Herren ihn von der Wand wegbekamen. Aber das Biest war gar nicht mehr dahinter. Einfach weg war die Spinne. Wir haben die Kommoden abgerückt und alles ausgeräumt, weil Marie meinte, sie könnte sich ja auch in einer Schublade verkrochen haben. Sogar den Lampenschirm haben die runtergeholt. Nix ... spurlos verschwunden! Dabei sollte Herr Heinevetter doch aufpassen!"
Mittlerweile war Gretes Gesicht mit hektischen roten Flecken übersät, die sich langsam auf ihrem Hals ausbreiteten. Ein sicheres Zeichen für den Chef, sich nicht weiter über die Grete lustig zu machen. "Die ist bestimmt schon längst durch Flur und Wohnzimmer auf den Balkon und ab durch die Mitte", versuchte er die Grete zu beruhigen.
"Neee, neee, Chef, ganz bestimmt nicht. Die Tür vom Schlafzimmer haben wir immer zugelassen. Die muss noch da sein. Deswegen liege ich doch unter dem Laken. Krieg kaum Luft und ständig höre ich irgenwelche komischen Geräusche. An Schlaf ist da gar nicht zu denken." Grete holte tief Luft. "Chef, könnten sie nicht ... sonst muss ich auswandern!"
Der wehrte direkt ab. "Nee, Frau Meier, für eine Spinnenjagd habe ich nun wirklich keine Zeit. Sie wissen doch ...Termine, Termine ..." Ernst schaute er die Grete an. "Vielleicht ist auswandern gar keine so schlechte Idee ...!" Danach konnte er nicht anders. Er prustete vor Lachen und schlug sich auf die Schenkel.
Grete, total empört, drehte sich auf dem Absatz um und rauschte aus dem Büro. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Auswandern soll ich ... auswandern. Was fällt dem denn ein.
Wütend schnappte sich Grete ihre Tasche. Auswandern, das kannste haben. Mit einem letzten Fünkchen Verstand öffnete die Grete nochmals die Tür zum Chefzimmer. "Überstundenabbau!" Sprachs und ward für den Rest des Tages nicht mehr im Büro gesehen. 

Als Grete zuhause ankam, hatte sie sich wieder etwas beruhigt. Ein Übriges tat ein Tasse Lieschentee und eine Zigarette auf ihrem Balkon dazu. Vielleicht ist auswandern ja keine so schlechte Idee, sinnierte sie. Die Couch im Wohnzimmer ist doch im Grunde ganz bequem und ich könnte dann endlich mal wieder schlafen. 
Während die Grete schon gedanklich dabei war ihr Nachtlager vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer zu verlegen spürte sie plötzlich etwas an ihrem rechten Fuß, der wie immer, wenn sie zuhause war, in einer offenen Birkenstockksandalette steckte.

Gretes Schrei war mit Sicherheit noch drei Straßen weiter zu hören. Immerhin hatte er die Spinne scheinbar so erschreckt, dass diese rüber zu Herrn Heinevetter floh. Den Grete die nächsten Tage ganz bestimmt nicht mehr besuchen gehen wird. So viel ist sicher.












Mittwoch, 3. September 2014

Gretes Senf am Mittwoch (03.09.14)

Gretes Senf am Mittwoch (03.09.14)

Arghhh. Nicht schon wieder! Ehrlich Leute, Wandel ( heute sagt man Change!) ist ja ok. Ab und an tut es einem Produkt ja mal ganz gut, wenn es generalüberholt wird. Und Stillstand soll ja bekanntlich eher Rückschritt bedeuten. Die Welt dreht sich und wir uns mit. So weit so gut. Ich habe wirklich vollstes Verständnis, dass mein Handy nach 2 Monaten Gebrauch schon überholt ist. Macht mir nichts, wirklich. Denn ich benutze es trotzdem weiter. Zumindest solange, bis man mir sagt, dass es leider für das verloren gegangene Ladegerät keinen Ersatz mehr gibt. Ok, nehm ich halt ein neues Handy und lerne wieder um. Von Groß über Klein auf Winzig, von  Klappe auf Schiebe, von Stift auf Touch. Mach ich alles. Bleibt mir ja nichts anderes übrig. Alle zwei Jahre kann ich das durchaus verkraften.
Doch muss alles was für Technik gilt auch im Kosmetikbereich zum Tragen kommen? Vor ein paar Monaten fing es an. Mein Haarlack, den ich seit gefühlten 20 Jahren benutze ... NEUE FORMEL ... klasse oder? Pustekuchen. Die Frisur sitzt schon mal nicht. Trotz mehrerer Tonnen Sprühladung. Vorsichtig geschätzt habe ich ca. 10 verschiedene Marken ausprobiert. Nix. Keiner kam an meinen alten ... schluchz ... Haarlack dran. Dank amazon konnte ich noch 5 Flaschen ergattern. Nun, irgendwann waren die auch versprüht. Neue Suche ... Super, bei einer Sonderedition Anti-Age (bin ja Ü50!) wurde ich fündig. Vorsichtshalber habe ich gleich alle Flaschen am nächsten Tag, nach dem Probesprühen, aufgekauft. Denn wie gesagt: Sonderedition. Für eine Weile habe ich also Ruhe. Nächster Schock .. meine Gesichtslotion ... wird leider nicht mehr hergestellt. "Aber versuchen sie doch dieses Produkt, gleiche Firma nur NEUE Formel" ... Jaja, ich versuche. Geht auch. Natürlich hält so ein Fläschchen 4 Wochen. Beim Nachkaufen ... Leider, leider ... 
Ebenso mein Make up. Da ich nicht gerne jeden Tag mein Gesicht zukleistere, bevorzuge ich getönte Tagescreme.  Diese neuen BB-Cremes, also so alles all-in-one, haben es mir da angetan. Supi, Farbton stimmt, Preis stimmt, hautverträglich ... also klasse. Bis ... Leider, leider ...
Immerhin, man hatte nur den Farbton aus dem Programm genommen. Bin auf einen helleren ausgewichen. Ging auch noch, gerade so. Heute im DM ... Leider,leider ... komplett aus dem Programm. Keine BB-Cream mehr, zumindest nicht von dieser Firma.
Was glauben die eigentlich, dass man anfängt Make-Up und Haarlack gleich im 100er Pack zu kaufen, damit der "Change" spurlos an einem vorübergeht?
Mein Deo hab ich übrigens auch nicht mehr im Regal gefunden. Nur welches mit NEUER Formel und NEUEM Duft. Um mir ein weiteres "Leider, leider ... " zu ersparen, habe ich die Verkäuferin erst gar nicht mehr bemüht. Stattdessen habe ich, sozusagen als Trost, zu einer blauen Dose mit weißer Schrift gegriffen. Die stand schon bei uns im Bad, als ich noch in Stoffwindeln (Ok, ok ... Pampers sind eine segensreiche Erfindung!) herumturnte. Gleicher Duft und gleiche Formel seit mehr als 100 Jahren. Geht doch ...




Dienstag, 2. September 2014

Das Fräulein Grete Meier hat auch ein Handicap

Das Fräulein Grete Meier hat auch ein Handicap 

Rin in die Kartoffeln ... raus aus die Kartoffeln ... das Fräulein Grete Meier war schon ganz konfus. Hätte sie den Chef und seine "Entscheidungsfreudigkeit" nicht schon seit zig Jahren gekannt ... na, lassen wir das. Fünfmal musste sie das Hotel für die geplante Geschäftsreise umbuchen. Erst hatte er den Geburtstag seiner Gattin vergessen. Also neuer Termin. Dann viel ihm ein, dass ja genau an diesem, nun neu geplanten Tag, dass Golfturnier stattfindet. "Mein Handicap, Frau Meier, sie wissen doch, ich muss es verbessern, also seien sie doch so gut ..."
Ich geb dir gleich Handicap, dachte die Grete und suchte zähneknirschend einen neuen Termin heraus. Da gab es dann aber nur noch Einzelzimmer in dem vom Chef bevorzugten Hotel. "Also nein, Frau Meier, das geht nicht, ich brauche meinen Freiraum. So kleine Zimmer sind nix für mich, das wissen sie doch!" 
Was an einem 25 m² Zimmer klein sein sollte, eröffnete sich der Grete allerdings auch bei längerem Nachdenken nicht. Dennoch machte sie sich auf die Suche nach einem Ersatzhotel. Was an dem besagtem Wochenende gar nicht so einfach war, denn in der Stadt sollte zu diesem Zeitpunkt eine Messe stattfinden. Nach einer Stunde Telefoniererei hatte die Grete dann endlich Glück. Zumindest für fünf Minuten. Bis der Chef herausfand, dass es just in diesem Hotel keinen Tiefgaragenplatz für sein Auto gibt. Wieder stundenlanges Telefonieren. Endlich fand sich ein Hotel mit Doppelzimmer (25 m²) und Tiefgaragenplatz. Glücklich präsentierte die Grete dem Chef das Ergebnis. Der schaute sie nur zerstreut an. "Hat meine Frau sie denn nicht angerufen? Sie kommt mit. Wir bleiben dann auch gleich eine ganze Woche. So eine Art Kurzurlaub, sie verstehen? Hab ihr das schon seit Monaten mal versprochen, aber ich komme ja hier nicht weg. Klasse Idee von mir, oder?"
Das Fräulein Grete Meier kochte. Doch es blieb ihr nichts anderes übrig. Sie musste das erste Hotel wieder anrufen. Gott sei Dank, hatten die tatsächlich noch ein Doppelzimmer für eine Woche frei. Grete atmete auf. So sehr sie ihren Job und den Chef auch mochte ...
"Manchmal, Herr Heinevetter, könnte ich ihn glatt erwürgen. Was meinen sie, wieviel Arbeit liegengeblieben ist, nur wegen der ganzen Umbucherei!" Grete war noch immer leicht verärgert. "Aber glaubense mir, ich hab Punkt Fünfe den Stift fallenlassen. Der hat vielleicht geguckt!"
Herr Heinevetter gluckste vor sich hin. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie die Grete mit hocherhobenem Kopf und wehenden Fahnen pünktlich aus dem Büro gerauscht ist. "Und jetzt fährter also samt Gattin?"
"So isses", antwortete die Grete. Und während sie gedankenverloren einzelne welke Blütenblätter aus ihren Geranien zupfte, kroch langsam ein leichten Grinsen in ihre Mundwinkel. "Eins sage ich ihnen, Herr Heinevetter, der wird sich noch umgucken! Was meinense was das für ein Theater gibt, wenn der ohne Geburtstagsgeschenk da steht. Ich bin ja nicht da, um ihn zu erinnern. Und leider, wirklich leider, leider, hab ich seine Handynummer verlegt!" Grete fasste sich theatralisch an den Kopf. "Ehrlich, ich muss dringend mein Handicap verbessern - in Punkto Vergesslichkeit."