Mittwoch, 26. November 2014

Gretes Senf am Mittwoch (26.11.14)

Gretes Senf am Mittwoch (26.11.14) 

Ich halte mich für halbwegs intelligent. Zumindest intelligent genug um eine pissnormale Waschmaschine oder einen Trockner bedienen zu können. Küchenmaschinen und anderes schaffe ich auch (Heißklebepistolen ausgenommen!). 
Hat ja bis dato auch immer geplappt, also das Knöpfchen drücken an diversen Alltagsgeräten, oder wie der Kölner sagen würde: Es hätt noch immer jootjejange. Ist ja auch wirklich nicht schwer. Zumal es ja zu jedem Gerät eine Bedienungsanleitung gibt. Und, so als kleine Beratungs- und Einkaufshilfe, einen FachverkäuferIn oder eben das Internet mit seinen vielen Vergleichsportalen.
Tja, worauf ich hinaus will ... hück hätt es net jootjejange. Blamiert habe ich mich, bis auf die Knochen. Schuldlos wohlgemerkt. Und dennoch blamiert. Mit einem Wäschetrockner. 
Dieses gute Stück habe ich erst kürzlich erworben. Ausgesucht bei "Geiz ist geil" .. auf Empfehlung des "Fachverkääufers". Ich hatte keine großen Ansprüche. Trocknen sollte er, wie mein "Alter", und, das war mir dann doch wichtig, wenig Strom verbrauchen. Mindestens A++, war meine Anforderung. Schließlich will man ja sparen. Auch beim Trocknen. Desweiteren durfte es kein Ablufttrockner sein, da, wie ich dem Verkäufer erzählte, im Wäschekeller (man achte jetzt schon auf das Wort KELLER) keine Möglichkeit war, den Schlauch nach draußen zu leiten. Kein Problem für "Geiz ist geil" ...
Nach 10 Minuten war ich stolze Besitzerin eines niegelnagelneuen Trockners. Natürlich mit allem Komfort und zurück. Sparprogramm, Knitterschutz und diversen Programmen. Alles was Frau heute eben so braucht, wenn sie ein paar Teile Wäsche trocknen möchte. 
Trocknen, eben genau das was ein solches Gerät tun sollte, tat dieses nicht. 12 T-Shirts waren nach 3 Stunden immer noch nicht trocken. Also, Gebrauchanwsiung hervorkramen und studieren. AHA ... es gibt drei Wärmestufne, die man einstellen kann. Neuer Versuch. Die stugen ließen sich einstellen, aber natürlich nicht auf den reinen Zeitprogrammen "30 min/60 min/90 min". Also Programmwahl "Baumwolle extra trocken" Laufzeit 2 Stunden 45 Minuten. So lange? Und das soll Strom sparen?
Lange Rede kurzer Sinn : Auch das funktionierte nur halbwegs. Egal was ich anstellte, die Wäsche war auch nach Stunden immer noch irgendwie klamm. Von meinem "Alten" (übrigens gleiche Marke) gewohnt, dass jegliche Wäsche nach 90 Minuten trocken ist, und ich mich wie Eingangs erwähnt für halbwegs intelligent halte, bleib nur eine Ursache für das Fiasko übrig. Der Trockner ist defekt. 
"Geiz ist geil" - Jetzt weiß ich auch warum. Trotz Garantie musste ich den Kundnedienst des Herstellers ordern. 1 Termin nach zwei Wochen. Weil nachmittags, musste ich mir freinehmen. Natürlich kam niemand. Anruf bei der Hotline: Der Techniker ist krank. Na toll. Nächster Termin, wieder erst in zwei Wochen. Und ja, das war nun heute. Wieder nachmittags, wieder frei genommen. Man höre und staune, der Techniker kam pünktlich. Nur um mir nach zehn Minuten und diversen Prüfungen mitzuteilen, dass der Trockner vollkommen in Ordnung ist. Ich hätte mir halt ein anderes Gerät kaufen sollen. (Zur Info, der Techniker arbeitet für diverse Hersteller!) Das sei das mieseste, was auf dem Markt ist. Ich war völlig vor den Kopf geschlagen. Der Trockner macht nicht das was er soll, nämlich meine Wäsche trocknen, und das ist ok so? Die Erklärung, die er mir dann lieferte: Es handelt sich um einen Wärmepumpentrockner, der zwar Energie spart, aber nicht in der Form aufheizt wie ein Kondenstrockner. Dadurch braucht die Wäsche eben doppelt solange wie sonst. Das kann dann auch schon mal 3 Stunden dauern, so ein Trockenvorgang. Und wenn es kalt wird im Winter im Keller, noch länger. Häh? Hat denn jeder seinen Trockner in der Wohnung stehen? Krönung war dann: Besser sie machen ihn auch nicht so voll wie früher. Und sie müssen darauf achten, nach jedem Trockenvorgang die Siebe zu reinigen. Das mindert sonst die Trockenleistung ebenfalls. 
Na, wenigstens war er so nett, mir nichts zu berechnen. 
Mal ganz ehrlich: Was soll ich mit so einem Gerät? Strom sparen hin oder her. Ich arbeite ganztags und will Samstag nur eines, nämlich schnell hintereinander zwei-drei Maschinen Wäsche waschen und trocknen. Betonung liegt auf dem Wörtchen schnell.
Echt jetzt, dem Fachverkäufer möchte ich am liebsten den Trockner um die Ohren hauen. Was ist das für eine Beratung? Immerhin hatte ich genau gesagt, was ich wollte ,nämlich einen TROCKNER und kein Gerät, dass meine Wäsche stundenlang warm pustet, (wenn ich Letzteres gewollt hätte, dann hätte ich mir einen Fön gekauft!) und wo das Gerät stehen wird. Im Keller.

Übrigens, geiz ist geil ... aber ich habe recht tief in die Tasche gegriffen. Und dazu noch einiges an Lehrgeld bezahlt.

Gruß vonner Grete



 





Dienstag, 25. November 2014

Von Entspannung und Heißklebeattacken

Von Entspannung und Heißklebeattacken 

So richtig tiefenentspannt war das Fräulein Grete am Sonntagmorgen. Kein Wunder bei vierzehn Grad Plus und strahlendem Sonnenschein. Novemberwetter halt. Wie immer. Zumindest könnte es, wenn es nach der Grete geht, immer so sein im November. Schnee und Kälte mag sie nämlich nicht so gerne. An diesem Wohlfühlzustand hatte allerdings nicht nur alleine das Wetter schuld. Auch der Umstand, dass sich bei Frau Korters alles zum Guten gewendet hat, trug dazu bei. Obwohl die Grete daran kaum beteiligt gewesen war. Die Hebers waren es letztendlich gewesen, die sich der Sache angenommen hatten. Nach dem regen nachbarschaftlichen Austausch, wie und ob man überhaupt etwas unternehmen sollte, hatte Frau Heber kurzerhand bei Frau Korters geklingelt, ihr eine Jacke in die Hand gedrückt und ab ging es zu Edeka. Dort wurde erstaml eingekauft, damit der Kühlschrank von Frau Korters endlich mal etwas mehr als Margarine und Marmelade zu Gesichte bekam. Natürlich ging das nicht, ohne Frau Korters die ganze Sache zu erklären. Wie Frau Heber es geschafft hatte, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Grete war es auch egal. Hauptsache Frau Korters sah endlich ein, dass es nicht notwendig ist zu hungern, damit sie teure Weinachtsgeschenke kaufen kann. Herr Heber hatte sich indes mit dem Sohn von Frau Korters in Verbindung gesetzt. Der ist aus allen Wolken gefallen. Hatte er doch immer geglaubt, zumal ihm das seine Mutter wohl dementsprechend verkauft hat, dass sie nur Zeitungen austrägt um nicht den ganzen Tag in der Wohnung zu sitzen. So komme ich unter Leute, hatte sie ihm immer gesagt. 
Ab sofort wird er seine Mutter monatlich finanziell etwas unterstützen. Und Frau Korters? Na, die war zwar anfangs etwas beschämt gewesen, aber hat sich dann doch von ihrem Sohn überzeugen lassen, dass es gut so und richtig sei. Zumal ihr die ganze Familie versichert hat, wie lieb sie sie hätten. Auch wenn es keine teuren Geschenke mehr gibt.
Ende gut, alles gut. Zumindest vorerst, dachte die Grete auf dem Weg in den Keller. Wer weiß denn schon, was noch so alles für Päckchen durch die Lüfte flattern, die man sich auf den Buckel schnüren muss. 
Im Keller suchte die Grete sich all ihren Weihnachtsdekokram zusammen. Denn auch wenn das Wetter eher an den Frühling erinnert, der Kalender spricht eine andere Sprache.
Viermal musste die Grete hinunter in den Keller. Endlich standen alle Kisten in ihrer Küche. Grete räumte den Tisch frei und packte alles aus. Fein säuberlich ordnete sie die Kerzen,Kugeln, Glöckchen und Schleifen und andere weihnachtliche Dekoartikel auf dem Tisch an. Einen frischen Tannenkranz hatte sie am Samstag schon besorgt. Der wollte nun geschmückt werden. Sehr hilfreich dabei - die neue Heißklebepistole. Mit Silberglitterkleber. "Damit geht alles ganz easy, sie werden sehen", hatte die junge Verkäuferin aus dem Bastelladen ihr gesagt.

"Easy, easy!", schimpfte die Grete zwei Stunden später auf dem Balkon. Herr Heinevetter lächelte amüsiert. "Nix mit easy. Die dumme Trulla hat damit wahrscheinlich noch nie gearbeitet. So schnell konnte ich gar nicht kleben, wie der Glitter da raus lief. Das Zeug ist auf den Tisch getropft, auf meine Hose und auf die Ärmel von meinem neuen Pullover. Den kann ich wegschmeißen, das geht nie mehr raus. Und dann ... nu schauense sich das hier mal an!" Grete hielt Herrn Heinevetter empört ihre linke Hand direkt vor sein Gesicht. "Verbrannt habe ich mich. Ich kann ihnen sagen, das ist verdammt heiß dieses Klebeglitterzeugs. Also echt, wenn ich das vorher gewusst hätte. Nichts, rein gar nichts stand davon in der Gebrauchsanweisung. Sowas muss man doch da rein schreiben ..."












Mittwoch, 19. November 2014

Gretes Senf am Mittwoch (19.11.14)

Gretes Senf am Mittwoch (19.11.14) 

Werbung ist bunt, manchmal sogar spaßig und ab und an sogar informativ. Meistens ist sie aber nervig. Aber sowas von. Kennt ihr doch alle, oder? Gerade schleicht sich der Mörder an das ahnungslose Opfer heran, mna bibbert und zittert mit ... und Zack ... Milchschnitte ... oder noch besser ...ich bin gar nicht Manuel Neuer ... nee, echt jetzt? Wär ich bei den Brüsten gar nicht von alleine drauf gekommen.
Hilft nur eins. Fernseher auslassen. Wirklich? Radio ist doch noch schlimmer. Seitenbacher zum Beispiel. Ich krieg schon doppelte Magenkrämpfe, wenn ich den ersten Ton von dieser nervtötenden Männerstimme höre. Seitdem packt mich beim Anblick einer Tüte Müsli stets das nackte Grauen. Und mal ernsthaft, ich will auf gar keinen Fall wissen, wie der Mann hinter der Stimme aussieht. Gruselige Vorstellung.
Auch in den internetten Weiten wird man verfolgt. Neulich suchte ich eine neue Waschmaschine. Hab ich auch gefunden. Und gekauft. Und nu? Egal wo ich mich bewege ... ich werde von Waschmaschinen verfolgt. Was wollen die von mir? Glauben die ernsthaft ich würde noch eine kaufen? Is klar, ne, der Mensch braucht mindesten 5 Waschmaschinen, sonst ist er nicht glücklich.
Ich brauch auch Viagra und vor allem suche ich nach einer Methode um gaanz schnell Millionär zu werden. Seit Jahren schon. Keiner konnte mir den Trick verraten, wie man das macht. Und nun hab ich mindestens 10 mal täglich die Chance dazu. Ich kenn die Leute zwar nicht, die es dermaßen gut mit mir meinen und mir, also nur mir ganz allein, ihren Trick verraten wollen, aber egal. Einem geschenkten Gaul schaut man ja auch nicht ins Maul. Hat meine Oma immer gesagt. Und Omas haben bekanntlich ja immer recht. Letztens hatte ich sogar den Hauptgewinn in einer russischen Lotterie. Wo ich doch noch nie nur in der Nähe von Putin war. Und man hat mich, ausgrechnet mich, ausgesucht einen Nachlass zu verwalten. Mehr als eine Millionen Dollar. Abgeben würde man mir 60 %. Wenn ich denen meine Kontonummer gebe, samt Zugangsdaten zum onlinebanking. Von wegen Tranfer und so. Wegen dem Bürgerkrieg ist es denen nämlich nur möglich das Geld so außer Landes zu schaffen. Da muss man doch helfen, oder?

Naja, kommen wir mal zur Werbung zurück. Diese Mails und Ähnliches landen Tag für Tag in meinem Postfach. Trotz Spamfilter. Und verstopfen es. Die arbeiten ja neuerdings mit Realnamen als Absender. Da nutzt der beste Filter nüscht. Rein gar nüscht. Ich klick es also weg. Neuerdings kommen leider auch täglich derartige Mails über meinen Blog hier. Als Kommentare. Der Filter hier hält sie zurück, wahrscheinlich, weil sei auf englisch sind und Links enthalten. Im Postfach landen sie dennoch. Ich bin drauf und dran den Captcha (nennt man das so?) im Kommentarfeld zu aktivieren. Da ich es aber selber etwas nervig finde, wenn ich beim Kommentieren auf anderen Seiten erstmal Zahlen und unleserliche Buschstabenkombinationen eingeben muss, lass ich es hier. Ich will ja niemanden vergraulen. Und lösche ... und lösche ... und lösche ...
Nee, euch nicht ... nur die Seitenbachers dieser Welt. 

Gruß vonner Grete




Dienstag, 18. November 2014

Das Fräulein Grete Meier ist ratlos

Das Fräulein Grete Meier ist ratlos 

Geahnt hatte es das Fräulein Grete Meier ja schon etwas länger. Aber nun, da das Offensichtliche, klar und wahrlich offensichtlich, vor ihr lag, wusste sie nicht mehr weiter. Unruhig lief die Grete in ihrer Küche auf und ab, fasste hier mal etwas an, da mal etwas, öffnete die Kühlschranktür, schloss sie wieder, klappte den Hängeschrank auf und holte sich eine Tasse  heraus. "Da kannste nich einfach zugucken, Grete", murmelte sie vor sich hin. "Nene, nee, da kannste nich die Augen zumachen. Da musste was unternehmen. Und das schnell. Nur was?" Völlig konfus öffnete die Grete ihre Kaffeedose, nahm sich einen Löffel, tauchte ihn in das Pulver und ... "Igitt, Bääh, was zum Teufel" ... dabei spuckte sie das Pulver quer durch die Küche. Auch das noch! 
Die Grete schnappte sich einen Putzlappen und befreite die Küche von den Kaffeepulverresten. Danach ließ sie sich schweratmend auf einen Stuhl sinken. "Nie ist er da, wenn man ihn braucht, der Herr Heinevetter!", grollte sie. Vielleicht könnten die Hebers ... ? Ja, das ist noch eine Möglichkeit.

Fünf Minuten später saß die Grete bei Hebers im Esszimmer. Vor lauter Aufregung verhaspelte sie sich ständig, als sie den Hebers von dem Problem berichtete. "Nu sagense schon, Herr Heber, was soll ich machen?" 
Herr Heber sah zu seiner Frau hinüber. "Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, geht es um unsere Frau Korters und darum, dass sie wegen ihren Rückenschmerzen momentan keine Zeitungen mehr austragen kann?" 
"Sag ich doch die ganze Zeit!" Grete fuchtelte mit ihren Händen in der Luft herum.
Jetzt schaltete sich auch Frau Heber ein. "Und wieso müssen Sie da unbedingt etwas unternehmen? Für Frau Korters ist es auf jeden Fall besser, wenn sie in ihrem Alter nicht mehr die schweren Zeitungspakete tragen muss."
"Aber das ist es doch Frau Heber. Die Rente reicht bei ihr doch vorn und hinten nicht. Sie war doch immer zuhause und hat sich um die Kinder gekümmert. Und weil ihr Mann so früh verstorben ist, ist ihre Rente sehr gering. Das Geld vom Zeitungsaustragen braucht sie doch. Und nu habense ihr gekündigt. Und nur, weil sie mal für 4 Wochen nicht zur Arbeit gehen konnte. Nie hat sie in den letzten 5 Jahren gefehlt. Sauerei sowas. Da muss man doch was tun."
Nun, etwas ruhiger, erzählte die Grete den Hebers, dass sie schon länger den Verdacht  hatte, dass mit Frau Korters etwas nicht stimmt. "Irgendwie ist sie immer schmaler geworden. Und heute nachmittag habe ich gesehen, dass sie in der Stadt Pfandflaschen aus den Mülleimern gefischt hat. Ich hab mich nicht getraut sie anzusprechen, bin aber eben bei ihr gewesen. Und da hat sie mir das mit der Kündigung erzählt. Flaschen sammeln! Unsere Frau Korters! Das geht doch nicht!" Grete war immer noch empört. 
"Seit wann ist sie denn gekündigt?" Jetzt war auch Frau Heber besorgt. "Nu", sagte die Grete, "wie sie mir erzählt hat, geht sie schon seit drei Monaten nicht mehr Zeitung austragen. Ich hatte sie ja mal gefragt, aber da hat sie mir gesagt, dass sie immer noch krankgeschrieben ist. Und ich dusselige Kuh habe ihr das geglaubt!"
"Was ist denn mit ihrer Familie? Der Sohn wohnt doch hier in der Nähe", wollte Herr Heber nun wissen. 
Grete stand kurz vor dem Platzen. "Ach der", wetterte sie. "Der macht sich doch keine Gedanken um seine Mutter. Zeitungen hat sie doch nur ausgetragen, um den Enkelkindern ab und an was Gutes zu tun. Von wegen, weil die andere Oma, doch soviel Geld hat. Da wollte sie nicht nachstehen. Im Grunde käme sie mit ihrer Rente ja hin. Keine Extras eben, auch keine großartigen Geschenke. Und nu? Ich sach ihnen ma was. Im Kühlschrank lagen nur Brot, Margarine und Marmelade. Die hat gehungert und Flaschen gesammelt, nur weil bald Weihnachten ist und sie das Geld für Geschenke braucht. So was von dumm!" 
Bestürzt schaute Frau Heber die Grete an. "Also, wenn das wirklich wahr ist, dann gebe ich ihnen recht. Da müssen wir was unternehmen. Schließlich ist Frau Korters eine von uns!" Grete nickte bekräftigend. In den nächsten Minuten jagte ein Vorschlag den nächsten. Vor allem, den Sohn zu informieren stand zur Debatte.
"Nu aber mal halblang, die Damen", mischte sich Herr Heber ein. "Ganz klar, wir sollten etwas unternehmen, aber was und wie, das will wohl überlegt sein. Hier geht es um unsere Frau Korters und die hat wie jeder andere auch ein Recht auf Willensfreiheit. Habt ihr mal überlegt, dass sie sich vielleicht schämt und gar nicht will, dass ihr Sohn davon erfährt?"

Jetzt war es an Frau Heber und der Grete beschämt zu Boden zu schauen. Keiner sagte mehr ein Wort. Grete fasste sich dann als erste. "Recht habense Herr Heber, helfen ja, aber dann auch richtig", sagte sie sichtlich geknickt.
"Is schon gut Frau Meier. Auf einen Tag kommt es nun auch nicht mehr an. Soll sich jeder von uns mal ganz in Ruhe Gedanken darüber machen, wie wir helfen könnne. Und morgen abend treffen wir uns noch mal alle hier bei uns. Ich red gleich morgen früh mal mit Herrn Wenig. Und  sie mit Herrn Heinevetter und mit Marie. Alle zusammen findne wir dann schon eine Lösung."

Zurück in ihrer Wohnung, goss sich die Grete erstmal eine Tasse Lieschentee auf. Während sie den Tee in langsamen Schlucken trank, dachte sie daran, wie gut sie es hier im Haus mit den Nachbarn doch getroffen hat. Jeder hilft jedem. Dass das nicht so selbstverständlich ist, weiß die Grete ganz genau."Echt jetzt Grete," murmelte sie. "Dafür kannste dankbar kein. Aber sowas von!"





 





Mittwoch, 12. November 2014

Außer der Reihe - Mäuseweihnachten -

Außer der Reihe - Mäuseweihnachten -

Ihr Lieben alle da draußen,
so sehr mir die Grete auch am Herzen hängt, ebenso gerne widme ich mich zwischendurch anderen Schreibobjekten. Vorwiegend ist ja Lyrik mein Metier, aber ich schreibe auch Kurzgeschichten und Märchen. Heute möchte ich euch meine Weihnachtsmärchen rund um Familie Maus ans Herz legen. 
Vier Geschichten zum Vorlesen für Kinder. 
Ihr könnt das E-Book einfach herunterladen bei amazon 
Weitere Shops folgen in Kürze.

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Viel Vergnügen mit meinen Weihnachtsgeschichten wünscht euch

Perdita Klimeck 

und natürlich die Grete

Dienstag, 11. November 2014

Das Fräulein Grete Meier hat Tomaten auf den Augen

Das Fräulein Grete Meier hat Tomaten auf den Augen 

Eigentlich wollte das Fräulein Grete Meier nur eine Lichterkette für den Weihnachtsbaum im Büro besorgen. Die vom letzten Jahr hatte nämlich den Geist aufgegeben. Vom letzten Jahr ist gut. Uralt isse schon die Lichterkette. So alt, dass man die Birnchen der einzelnen Kerzen nicht mehr nachkaufen konnte. So schwang sich die Grete in der Mittagspause in ihr Auto und düste in das nächstgelegene Einkaufszentrum. In der Erwartung, dass so ein Lichterkettenkauf in ein paar Minuten erledigt ist. Gab es da doch einen Woolworth. Doch Pustekuchen. Der kostenfreie Parkplatz? Rappelsvoll. Und vor dem gebührenpflichtigen Parkhaus? Eine Schlange. Endlich. Grünes Licht. Trotzdem hat die Grete ganze 15 Minuten hat gebraucht, um einen Parkplatz zu finden. Ist ja nun auch wirklich nicht leicht. Da zeigt die Anzeige der Tafel großspurig an ... 1 Parkplatz frei. Nur wo der freie Platz sich auf den drei Etagen befindet ... weiß der Geier. Grete wusste es jedenfalls nicht. Immerhin, direkt neben dem Aufzug. Und der, fuhr erst mal von der dritten Etage in die erste, dann zurück in die zweite. Grete kämpfte mit den Knöpfen, aber es half nichts. Erst nach einem nochmaligen Stopp in der dritten Etage, fuhr er wie gewünscht ins Erdgeschoss. Dort angekommen musste die Grete nach einigen Minuten verzweifelten Umherirrens, immer auf der Hut vor Döner, Coffee to go und Pommes Rot-Weiß (müssen denn alle immer ihr Mittagessen im Gehen verzehren?), feststellen, dass sich der Woolworth in der zweiten Etage befindet. Was man auch deutlich neben den Knöpfen im Fahrstuhl ablesen konnte. Wenn man denn hingeschaut hätte. Grete hatte nicht. Jedenfalls nicht so richtig. Sie hatte es eben anders in Erinnerung. Woolworth im Erdgeschoss. Eigentlich unverschämt, den Laden einfach so zu versetzen. Nur um Grete zu ärgern.
Grete prüfte noch einmal, ob der Reißverschluss ihrer Handtasche auch ja richtig geschlossen ist. Man kann ja nie wissen. Wo doch immer so viel über Handtaschendiebe in der Zeitung steht. Mit mir nicht, dachte die Grete. Mit mir nicht. Und klemmte die Tasche noch fester unter ihren Arm. So gerüstet stürzte sie sich in Getümmel. Und ein Getümmel war es wahrlich. Jeder drängelte und schubste. Vor allem in der Abteilung mit dem Christbaumschmuck war die Hölle los. Im Gang mit den Lichterketten war es etwas ruhiger und so konnte die Grete in aller Ruhe nach einer passenden Beleuchtung suchen. Was es da nicht alles gab. Kerzen mit Batterie, so ganz ohne Kabel, hatten es der Grete angetan. Doch der Preis war ganz schön happig und sprengte das Budget. Also suchte Grete weiter. Die Hongkongware war zwar recht günstig, sah aber auch dementsprechend aus. Als letztes blieb nur ein rieser Tisch übrig, angefüllt mit den verschiedensten LED Lichterketten. Na, dachte die Grete. Das ist doch mal was. LEDs sind modern und außerdem noch praktisch. Man kann diese Ketten ganz einfach im Baum verteilen, ohne dieses lästige stundenlange ausrichten der Kerzen. Grete nahm eine der großen Verpackungen in die Hand. 550 LEDs mit Fernbedienung und Farbwechsel, je nach Bedarf. Etwas kitschig vielleicht, aber da Susi und Heidi Seelig dieses Jahr auf einen weniger traditionellen Weihnachstschmuck bestanden haben, alles sollte kunterbunt sein, würde das schon passen. Grete suchte nach dem Preis. Auf der Packung war nichts vermerkt, aber mitten auf dem Warentisch prangte ein riesiges Schild. 7,99 Euro. Na, wenn das nicht ein Schnäppchen ist. Grete schnappte sich einen zweiten Karton und ab ging es zur Kasse. Schlange, was sonst. 
"Tüte?" Grete nickte. "Macht 179,80 Euro. Tüte ist gratis."

Auf dem Weg zurück ins Büro schwor sich die Grete, niemandem, aber auch wirklich niemandem davon zu erzählen.  Hundertmal hatte sie sich mindestens schon in Gedanken vor den Kopf geschlagen. Dämlich biste, Grete, aber sowas von. Und dann machste auch noch son Aufstand an der Kasse. Gott, war das peinlich als die Verkäuferin mir süffisant das Schild gezeigt hatte. AB 7,99 Euro hatte darauf gestanden. Deutlich lesbar. Hätte ich ja auch draufkommen können, dass eine Lichterkette mit 550 LEDs nicht sooo billig ist. Wer lesen kann ist eben klar im Vorteil. Nun, passiert ist eben passiert. Jetzt muss ich mir nur noch eine gute Ausrede einfallen lassen, warum ich ohne Lichterkette ins Büro zurückkomme. 







Mittwoch, 5. November 2014

Gretes Senf am Mittwoch (05.11.14)

Gretes Senf am Mittwoch (05.11.14)

Tja, heute kann ich mich so rein gar nicht entscheiden, wo ich meinen Senf verteilen soll. Zumal ich für so einiges ganze Kübel bräuchte. Löwensenf. Extra scharf.
Fang ich also mal mit etwas Zucker an. Graugänse über meinem kleinen Dorf. Zuerst konnte sie man noch beobachten, später nur noch hören, da bereits zu dunkel. Und noch später ... hört man sie immer noch. Scheinbar können sie sich nicht so recht entscheiden, ob nun eine Landung angesagt ist, auf einem der Felder ringsherum, oder ob man doch weiterfliegen sollte. Egal, schön anzusehen war ihr Flug allemale und ich mag auch das Geschrei.
Zucker auch für den netten Herrn von der Autowerkstatt, der mein Auto persönlich abgeholt hat - an meiner Arbeitsstelle. Ölwechsel, Radlager neu ... und, obwohl nicht beauftragt (egal, die waren wirklich hinüber!), auch noch die Wischer erneuert hat. Natürlich bekam ich pünktlich zum Feierabend das Auto auch wieder gebracht. Was für ein Service.
Puderzucker für den tollen Sonnenuntergang heute und für meine Nachbarin, die Kekse gebacken hat. Der Duft empfing mich bereits an der Haustür. Hebt die Laune ungemein.

Meinen Senf kipp ich heute über Mr. Weselky aus. Seines Zeichens Gewerkschaftsboss der GDL. Ja, ich hatte in der Vergangenheit ein gewisses Maß an Verständnis für die Lokführer. Aber irgendwann muss mal Schluss sein mit den Fiesematenten. Bei mir ist jetzt jedenfalls kein bisschen mehr vorhanden. Nicht das kleinste Fitzelchen. Vier Tage Streik! Mal ehrlich, muss das sein? Die Bahn tut mir ehrlich leid. Möchte nicht wissen, was das alles kostet. Und ich tu mir auch leid. Und meine Muttter erst recht. Die wollte am Sonntag nämlich nichts anderes, als zur Beerdigung ihres Schwagers fahren. Auto geht nicht mehr, da mein Vater so lange Strecken, immerhin 450 km, nicht mehr fahren kann, auf Grund seines Alters. Ich kann keinen Urlaub mehr nehmen. Also bleibt nur die Bahn. Alles bereits gebucht und bezahlt. Und nun das. Streik. So sinnfrei wie das iphone 6 +
Nun muss ich ( will ich ... denn für meine Mutter tu ich das gerne) am Sonntag die 450 km hinfahren, und am gleichen Tag wieder zurück. Muss ja Montag wieder zur Arbeit. 
Super Mr. Weselky ... hab ja auch nix Besseres zu tun als an einem Sonntag durch die Gegend zu kutschieren, während Du dich wahrscheinlich von den "Strapazen" der Verhandlungen in der Sauna erholst. Ganz sicher bin ich kein Einzelfall. Schon mal was davon gehört, dass Menschen auf die Bahn angewiesen sind? Vielleicht monatelang für ein Ticket gespart haben? Nee? Kein Wunder ... so egoistisch und machtgeil wie sie sind, kennen sie wahrscheinlich niemanden, der seine Groschen zählen muss. Sich weder Taxi noch Flug leisten kann, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Fernbus als Alternative. Das ist was für junge Leute, aber nicht für meine Mutter. Ich hoffe, all die Menschen, die jetzt festsitzen, all die Menschen, die enttäuscht auf einem Bahnsteig stehen werden in den nächsten Tagen und vergebens auf den Liebsten oder die Liebste warten, werden Ihnen in ihren Träumen erscheinen und sie um den Schlaf bringen. Ja, genau das wünsche ich Ihnen. Sie selber sollten sich wünschen, dass sie mir in den nächsten Tagen nicht irgendwo auf der Straße begegnen. Ich bin nämlich sauer. Aber sowas von.

Gruß vonner Grete





Dienstag, 4. November 2014

Von kleinen Sünden oder der Ironie des Schicksals

Von kleinen Sünden oder der Ironie des Schicksals 

Also, dass die kleinen Sünden vom lieben Gott immer gleich bestraft werden, war dem Fräulein Grete Grete Meier schon seit frühester Kindheit bekannt. Doch wie so Manches, gerät auch so ein Spruch im Erwachsenenalter schnell in Vergessenheit. Es sei denn, man hat Kinder. Dann drängt er sich wie von selbst wieder hoch und schneller über die Lippen, als man gucken kann. Nun, Kinder hat die Grete ja nun keine. Und der liebe Gott war nur eine Erinnerung an ferne Kindertage. Zumindest in dieser sprachlichen Konstellation. Gott ja, irgendwie schon, aber ein lieber Gott? Etwas kindlich dieser Ausdruck. Findet jedenfalls die Grete. Obwohl, wenn sie so nachdenkt, er doch schon benutzt wird. Sogar auch von ihr. Sagt sie nicht oft einfach "Ach du lieber Gott", wenn mal wieder etwas passiert ist? 
Grete hätte noch stundenlang darüber sinnieren können. Aber sie hatte keine Lust. Immerhin war der Ärger gewichen. Und außerdem war die Tasse Lieschentee leer. Mitttlerweile war sie so weit, dass sie bereits wieder lachen konnte. Und zwar über sich selbst. Spontan schaltete sie den PC ein. Vielleicht hatte sie ja Glück und Lieschen war zuhause. Dank skype war schnell eine Verbindung nach Burano hergestellt. Und tatsächlich, nach ein paarmal Tuten ... erschien Lieschens Gesicht auf dem Bildschirm. Und mit Lieschens fröhlichem Lachen verschwand auch das letzte Bisschen Frust bei der Grete.
Lieschen lachte sich kaputt, als Grete ihr, nach dem anfänglichen Austausch allgemeiner und gegenseitiger Befindlichkeiten, erzählte, was passiert war. "Echt jetzt, Grete, du bist geblitzt worden? Das glaub ich nich. Du fährst doch sonst immer streng nach Vorschrift."
Grete wurde puterrot. "Nun, ja, da eben mal nicht. Aber schuld waren die anderen zwei Autofahrer. Ich nicht. Ach Lieschen, das ist ja so ungerecht!" Grete jammerte und jammerte, bis Lieschen sie unterbrach. "Stopp mal, Grete. Biste nun zu schnell gewesen, oder nicht?"
Grete senkte den Kopf. "Ja, war ich, Ein bisschen. Aber nur, weil ich in Gedanken war. Und wütend. Die sind doch zuerst zu schnell gefahren!"
"Nun mal der Reihe nach, Grete! Mit deinen Satzfetzen kann ich nicht viel anfangen. Also, wer sind die?"
"Na, die zwei anderen Autofahrer", antwortete Grete. "Die haben mich auf der Landstraße, wo nur 70 kmh erlaubt sind, in einem Affenzahn überholt. Und weil ein Traktor uns entgegenkam, hat der eine Fahrer mich so geschnitten, dass ich fast in den Graben gefahren wäre. Ich hab mich vielleicht aufgeregt. Und geflucht. Nie steht eine Blitze an der richtigen Stelle, habe ich gebrüllt im Auto. Solche Rüpel kommen immer durch. Ist doch wahr, Lieschen. Und dann hab ich gedacht, was für ein Blödsinn. So leichtsinnig von denen, wo man sich ander nächsten Ampel eh wieder sieht."
"Und, war es so? Kam die nächste Ampel?"
"Nee, Lieschen, die nicht. Aber eine Kreuzung, im nächsten Dorf. Und da wollte ich es denen beweisen. Also, dass man sich da wiedertrifft. Und, dass so ein riskantes Überholmanöver unnötig ist. Also bin ich hinterher. Die waren jetzt auch schon viel langsamer. Ich hätte sie bestimmt eingeholt. Und dann kam die Blitze, bevor ich noch alles zu Ende gedacht hatte. Da waren nur 50 kmh erlaubt und ich fuhr 65 kmh. Mich haben die geblitzt, Lieschen, MICH und nicht die Rüpel. Hach, das Leben ist so ungerecht!"
"Kleine Sünden ...", hub Lieschen an ...
"Sprech es nicht aus, Lieschen, sprech es nicht aus ...!"