Mittwoch, 26. August 2015

Gretes Senf am Mittwoch (26.08.15)

Gretes Senf am Mittwoch (26.08.15)

Ich muss nochmal. Ich kann einfach nicht anders. Auch wenn ich mir eigentlich geschworen habe, diese Thematik nicht mehr aufzugreifen. Das braune Pack. Der Mob, dem scheinbar jegliche Gehirnzellen abhanden gekommen sind. Pöbel gab es schon im alten Rom. Heute stehen Heidenau und Freital dafür. Was ich in den letzten Tagen lesen, sehen und hören musste, ganz besonders auf facebook, ruft das kalte Grausen in mir vor. Bewusst habe ich mir die letzten Abende die Mühe gemacht (man kann auch sagen: Ich habe es mir schweren Herzens angetan) diverse Kommntarthreads zu verfolgen und mir Profile derer genauer anzuschauen, die sich durch besonders dumme rassistische Bemerkungungen hervorgetan haben. Mir wurde mehr als schlecht. Da findet man Busfahrer, Angestellte von Airports, VerkäuferInnen - Im Grunde ist alles durch die Bank weg vertreten, von Arbeitlosen bis hin zu merkwürdigen Zeitgenossen mit Doktortitel. Manche posten im Minutentakt Presseartikel und dubiose Meldungen, fein garniert mit den eigenen rassistischen Anmerkungen. Alls unter dem Deckmantel der Vaterlandsliebe. Da werden teilweise krudeste Verschwörungstheorien aufgestellt. Wie dumm sind diese Menschen? Das kann man mit Zukunftsangst und/oder Perspektivlosigkeit, mangelnder Bildung etc .. nicht mehr entschuldigen. Das ist einfach nur Schwachsinn. 
Ich habe Propagandavideos gesehen, die dermaßen an den Haaren herbeigezogene Thesen aufstellen, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte.  Ja, sogar Kinder werden missbraucht. Auf einem geposteten Bild sieht man ein kleines Mädchen (natürlich blond!), begleitet von folgendem Text: Liebe Daddys und Mamis, ihr habt meine Zukunft in der Hand, ihr dürft entscheiden ob ich später ein freier Mensch bin oder eine Sklavin Mohammeds im Burkagewand
Das ist gruselig und völlig verantwortungslos dem armen Kind gegenüber. 
Ich habe sogar ein Bild gefunden (um keine Urheberrechtsverletzung zu begehen, werde ich mir das posten hier sparen) mit einer Zeichnung, wie die Grenzen Deutschlands gesichert werden sollen. Da wird Schlimmeres gefordert als die Mauer. Wie kann man innerhalb von 25 Jahren vergessen, was diese Mauer jahrzehntelang angerichtet hat? Mein erster Gedanke war dementsprechend richtig böse. Ja, dann mauert euer Sachsen doch wieder ein ... und gut is. 
Wie gesagt, nur mein erster Gedanke. Denn es sind ja nicht alle Sachsen so.
Die Bürger Sachsens, die damit nichts zutun haben, tun mir leid. Und davon gibt es viele. Sie werden allesamt in den Topf mit brauner Brühe gekippt. 
Danke Angie und Sigmar und all den anderen, die klare Position beziehen. Schweigen ist der Anfang vom Ende.

Gruß vonner Grete

Und hier noch ein paar Gedanken von mir zum Thema .. einfach auf den Link klicken .. und wenn ihr mögt ... der Link kann gerne geteilt werden. Ich habe keine Angst ..




Dienstag, 25. August 2015

Von einem Bohrer und einem armen Tier

Von einem Bohrer und einem armen Tier

Das Fräulein Grete Meier litt. Und wie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hockte sie auf ihrer Couch, die Knie angezogen, eingemummelt in eine Decke, die rechte Hand an die ebensolche Wange gedrückt. Während sie die dampfende Tasse mit Kamillentee die vor ihr auf dem Tisch stand beobachtete und darauf wartete, dass die Flüssigkeit endlich abkühlt, schüttete die Grete kübelweise Mitleid über ihr Haupt aus. Grete hätt dat ärme dier, wie Onkel Günther jetzt ganz sicher anmerken würde. Selbstmitleid kann er nämlich nicht so gut leiden. Zumindest bei anderen nicht. Ein Grund mehr von der Grete lieber allein zu leiden. Nicht weils schöner ist, sondern eher um gutmütigem Spott aus dem Weg zu gehen. 
Grete hatte Zahnschmerzen. Gewaltige Zahnschmerzen. Und das schon seit Tagen. Zuerst war es nur ein leichtes Ziehen gewesen. Was Grete natürlich nicht beachtet hatte. Dann fing es an zu klopfen und schmerzhaft zu pochen. Auch diese Alarmzeichen verhallten ungehört. Wozu gibt es denn Schmerztabletten. Erst als es gar nicht mehr ging, sprich die Grete alle zwei Stunden nach einer Tablette greifen musste und nachts keinen Schlaf finden konnte, wurde ihr der Ernst der Lage bewusst. Sie musste zum Zahnarzt. Da half alles nix. Immerhin, sie bekam gleich einen Termin. Und der hatte es in sich. 
Unter einer ihrer Kronen, hatte sich eine Wurzel entzündet. Also, Betäubung rein, Krone runter und dann ... Wurzelbehandlung. So etwas Unangenehmes hatte die Grete noch nie erlebt. Aber, immer in der Hoffnung, dass danach der Schmerz im Nirwana verschwindet, ließ sie widerstandlos alles über sich ergehen. Zwar mit dicker Backe und provisorischer Krone, aber schmerzfrei, hatte sie gegen mittag die Praxis verlassen. Nur um drei Stunden später dort wieder auf der Matte zu stehen. Mit gefühlt noch mehr Schmerzen als vor der Behandlung. Der Zahnarzt wollte das Provisorium wieder runternehmen. Keine Chance. Das saß einfach zu fest. "Ist aber nicht schlimm, Frau Meier. Dann bohren wir halt." 
Bohren? Das war nun gar nicht nach Gretes Sinn. "Wie jetzt, bohren, durch das Prosisorium? Das geht?" Der Zahnarzt lachte. "Ja, das geht, Frau Meier. Und glauben Sie mir, davon spüren sie nichts. Ich bohre ja nicht in einem richtigen Zahn."
Das war der Grete egal. Bohren geht bei Grete nämlich gar nicht. Nicht, weil sie Angst vor den Schmerzen hat, dafür gibt es ja die Betäubung, nein, sie mag das Geräusch einfach nicht. Findet es gräßlich. Schon als Kind war ihr deshalb jeder Zahnarztbesuch ein Gräuel gewesen. Noch Tage später hatte sie das Geräusch des Bohrers in den Ohren gehabt.  Überhaupt, alle Geräusche, egal von welchem zahnärztlichen Instrument, empfindet die Grete als äußerst unangenehm. Zahnreinigung. dieses Kratzen und Schleifen. Gruselig. Dennoch, Grete geht regelmäßig zum Zahnarzt. Widerwillig zwar, aber sie geht. 
Der Tee war abgekühlt und Grete trank ihn in vorsichtigen Schlucken. Die Betäubung hatte nachgelassen und der Zahn schmerzte bereits wieder. "Das kann ein, zwei Tage noch dauern, Frau Meier. Der Zahn muss sich erst wieder beruhigen", hatte der Zahnarzt gesagt.  Grete jammerte vor sich hin. "Immer ich, warum eigentlich, ausgerechnet heute, womit habe ich das nur verdient, das ist gemein und überhaupt alle sind gemein ... keiner kümmert sich um mich ..." Gretes Magen knurrte vernehmlich. "Wenn das so weiter geht, verhungere ich noch ..."
Ein leichtes Sirren ertönte, steigerte sich und mündete in einem ohrenbetäubenden Geräusch ... Grete konnte es nicht fassen. Wer um alles in der Welt ...? Grete sprang von der Couch, raste zur Tür und öffnete sie. Sie lauschte. Natürlich, Herr Heinevetter. Wer denn sonst. Rasend vor Wut, schlug sie mit der Faust gegen die Tür ihres Nachbarn. Das Dröhnen der Bohrmaschine erstarb. Schritte näherten sich der Tür. "Wollen sie mich umbringen?", schmetterte sie einem völlig verdutzten Herrn Heinevetter entgegen, als sich die Tür öffnete. 







Mittwoch, 19. August 2015

Gretes Senf am Mittwoch (19.08.15)

Gretes Senf am Mittwoch (19.08.15)

Yep! Tsipras kann aufatmen. Oder drei Luftsprünge machen.Oder eine Flasche Schampus köpfen. Was auch immer. Egal. Er darf sich freuen. Irgendwie, denn das Geld fließt jetzt wieder in Strömen. Dank uns Mutti. Eigentlich müsste er ihr die Füße küssen. Aber, wer will das schon. Kopfkino! Arrrgh!!
Dat Angela hat es also mal wieder geschafft. Was machen da schon die paar Tänzer, die in den eigenen Reihen den Takt nicht halten konnten. Einige sind ja erst gar nicht gekommen. Ist ja auch total doof, wenn man sich gerade auf Kreta, Rhodos oder Korfu die Sonne auf den Bauch scheinen lässt. Wer hat da schon Lust auf Bundestag und Griechenland.  Egal, da kümmert sich uns Mutti später drum. Ganz bestimmt.
Lieber spät als nie, hat sich wohl auch Donald mit der tollen Friese gedacht, als er sich als Präsdentschaftskandidat bewarb. Der amerikanische Traum manch schlafloser Frauennächte  reißt eine Schote nach der anderen und kriegt die Quittung dafür NICHT. Die mögen ihn da drüben auf der anderen Seite scheinbar. Ich habs ja schon immer gesagt. Die spinnen die Amis. Aber sowas von. Angie, zieh dich war an. Vor allem unten rum. Drei Ungerbüchschen übereinander. Nur so zur Vorsicht. Man kann ja nie wissen. 
Ansonsten tobt die rechte Hetze weiterhin durch die Netze. Und ich frag mich ehrlich langsam, wo das alles noch hinführt.

Zu guter Letzt:
Was macht man, wenn man eine Schlagbohrmaschine braucht? Oder eine Musikanlage? Ja, richtig. Man bricht in einen Getränkemarkt ein. Scherz? Nein, mitnichten. Denn dort findet man eventuell genau das, was man sucht. Man muss ich nur die Mühe machen 1200 Flaschen Bier zu öffnen und auf jeden Fall nüchtern bleiben. Denn sonst könnte es leicht passieren, dass man sich beim Punktezählen vertut. Ihr steht auf dem Schlauch? In den Kronkorken einer bestimmten Biersorte sind Sammelpunkte versteckt. Hat man genügend, gibbet die Bohrmasche oder eben die Musikanlage. Oder Beides. Und mal ehrlich, wer will schon soviel Bier saufen, um auf ehrliche Art und Weise an die begehrten Dinge zu kommne. Die zwei Einbrecher jedenfalls nicht. Die mögen noch nicht mal Bier. Denn lt. Polizei, fehlte nicht ein Tropfen des Gerstensaftes. Ob sie Erfolg hatten? Wer weiß. Ich wäre jetzt allerdings ziemlich vorsichtig, wenn mein Nachbar plötzlich Löcher bohrt, ohne sich wie sonst vorher meine Maschine auszuleihen. 

Gruß vonner Grete

 

Samstag, 15. August 2015

Grete op internetter Tour (Teil 2)

Grete op internetter Tour (Teil 2)


Zwischen den ganzen Test-,Mode- und Beautyblogs, findet man sie immer mal wieder. Die kleinen, aber feinen Perlen der Bloggerwelt. Ich habe nicht immer Zeit, all die schönen Blogs zu besuchen, denen ich folge. Aber es gibt da einige, bei denen lege ich bei meiner internetten Tour immer einen Zwischenstop ein.  So auch beim Rheinlandblogger. Weil er anders ist. Die Texte sind informativ, gut recherchiert und vor allem nicht trocken. Ich lese sie gerne, und das nicht nur, weil sie hauptsächlich von meiner Heimat handeln, nämlich vom Rheinland - wie der Name des Blogs schon aussagt. 


Gut, auch da gibt es zig Blogs. Aber keiner ist so, wie der vom Rheinlandblogger. Denn der Dieter erkundet seine Heimat hauptsächlich mit dem Fahrrad. Seine Touren beschreibt er kurzweilig, immer wieder unterlegt mit geschichtlichen Fakten, tollen Bildern und kleinen Anekdoten rund um die Orte und Landschaften, die er mit seinem Rad durchquert. Dabei scheut er sich auch nicht, ab und an mal die politische Seite herauszukehren und  einige baulichen und/oder verkehrstechnischen Entscheidungen zu hinterfragen. So werden auch schon mal Straßenarbeiten in Bonn zum Blogthema. Er fährt stets mit wachen Augen durch die Lande und vergisst, trotz sicherlich manchmal hoher Geschwindigkeit, niemals nach rechts oder links zu blicken. In vielen Orten macht er Halt und begibt sich dort auf Spurensuche, wie hier in Eitorf.  Oder auf seiner Rennradtour nach Neunkirchen-Seelscheid
Er besucht Ausstellungen in der Umgebung und berichtet über Ausflugsziele. So war ihm unlängst das Freilichtmuseum in Kommern einen Blogbeitrag wert. 
Was mir besonders gut gefällt - Alle Beiträge sind super recherchiert und mit viel heimatlichem Herzblut geschrieben. Das merkt man in jeder Zeile. Der Rheinlandblogger bietet mit seinem Blog einen wirklich einmaligen und intensiven Blick auf  seine Heimat. Ganz sicher nicht nur interessant für alle Rheinländer. Kein Beitrag auf dem Blog hat mich bisher gelangweilt. 

Also, besucht den Rheinlandblogger, auch wenn ihr am Bodensee, in Müchen, in Dresden, Hamburg oder in Berlin lebt. Es lohnt sich. 



Gruß vonner Grete 

Mittwoch, 12. August 2015

Gretes Senf am Mittwoch (12.08.15)

Gretes Senf am Mittwoch (12.08.15) 

Herrgott noch eins! Was kann so wichtig sein, dass man das Leben anderer (und auch seines!) so dermaßem gefährdet? Vorfahrt missachtet. Und warum? Handy am Ohr! Gut, dass meine Bremsen funktionieren. Und es saß mitnichten eine Frau am Steuer. Obgleich es mittlerweile 60 Euro Bußgeld gibt für Autofahrer (für Radler übrigends 25 Euro), scheint die Zahl derer, die ihre Finger keine zwei Minuten von dem Ding lassen können, nicht abzunehmen. Im Gegenteil. Schaut man mal bewusst in die Autos, kriegt man das kalte Grausen. BMW linke Spur, mit weniger als 80 kmh - Handy am Steuer. Garantiert. SUV mit 40 kmh schlingernd über die Landstraße - ich muss mich nicht wiederholen. Cabrio - blondes Etwas - rote Ampel - Grün kennt die Dame nicht. Wie denn auch, wenn der Kopf gesenkt ist und die Hände auf einem Display rumwischen, statt am Lenkrad zu liegen. Radfahrer sind nicht weniger schlimm. Und Fußgänger auch nicht. Da wird gewischt, gefummelt, getippt - nur eben nicht auf den Verkehr geachtet. Es ist einfach gräßlich. Nicht nur, weil damit andere gefährdet werden. Alleine schon die Abhängigkeit von diesem Gerät, finde ich äußerst bedenklich. Und befremdlich. Scheinbar scheint alles außer Kontrolle zu geraten, wenn man mal nicht online ist, nicht mal eben die neuesten E-Mails oder Whatsapp Nachrichten checkt. Nicht das Gerät wird kontrolliert. Das Gerät kontrolliert die Nutzer. Sind wir schon soweit, dass eine Maschine uns den Tagesablauf diktiert?
Früher sorgten Fernseher und Zeitungen für die Themen an Deutschlands Theken oder am Arbeitsplatz. Und natürlich das gute alte Telefon für den stundenlangen Tratsch mit der Freundin. Heute brauchen wir Facebook und Co, um zu besprechen was uns bewegt. Und damit uns auch ja nix entgeht - immer. Zu jeder Tageszeit. Da reicht das Feierabendbierchen in der Eckkneipe nicht mehr aus, um zu allen wichtigen und unwichtigen Themen die die Welt so bewegen, seine Meinung abzulassen. Hatte damals eine halbe Stunde gereicht, um uns Mutti, oder wen auch immer, verbal durch den Kakao zu ziehen, muss man das scheinbar heute 24 Stunden täglich tun.  Und wehe, man ist nicht immer und überall erreichbar. Böse, böse. 
Ich lasse mein Handy während der Autofahrt und auf der Arbeit unbeachtet in der Tasche. Meine Familie und Freunde wissen, dass sie mich nur im Notfall anrufen sollen. Whatsapp- und Facebooknachrichten hinterlassen lediglich ein kleines Pling. Das schafft es nicht mal im Ansatz aus der Tasche. Und doch höre ich immer mal wieder - Du gehst ja nie ran - Du antwortest nie. Nein, gehe ich nicht. Ich habe anderes zu tun. 
Was mich extrem nervt, sind Nachrichten, SMS etc. wenn ich im Bett liege und schlafen möchte. Hallo, geht´s noch? Ist es wirklich notwendig nach 23 Uhr noch Facebooknachrichten an mich zu verschicken? Da ich mein Handy aus persönlichen Gründen nachts eingeschaltet neben meinem Bett liegen habe, ist das extrem nervig. Denn dann höre ich auch dieses kleine Pling. Und an Schlaf ist dann für die nächste halbe Stunde nicht mehr zu denken. 
Ich mag Facebook, mag mein Smartphone, finde die ganzen neuen Medien klasse. Nur nicht 24 Stunden am Tag und vor allem nicht im Straßenverkehr. 

Gruß vonner Grete


Dienstag, 11. August 2015

Das Fräulein Grete Meier hebt ab

Das Fräulein Grete Meier hebt ab 

Hätte, hätte, Fahrradkette - Das Fräulein Grete Meier schüttelte den Kopf. "Es nutzt doch nix, Grete!", murmelte sie vor sich hin, während sie mit der kleinen Scheuerbürste hantierte. Spritzer der Waschpaste landeten auf ihrem Gesicht. Grete hielt inne. Sie hob den Kopf und betrachtete sich im Spiegel. Langsam schlich sich ein Grinsen in ihre Mundwinkel. "Ach was solls, den Rest kann die Waschmaschine erledigen!" Sie legte die Scheuerbürste aus der Hand und spülte ihren hellgelben Pullover nochmals aus. Nachdem sie ihn ausgewrungen hatte, schnappte sie sich einen Korb, füllte ihn mit weiterer Wäsche und machte sich auf in den Keller. Im Flur hörte sie Luis lachen, dann die Stimme von Frau Heber. Eine Tür klappte und nun war nichts mehr zu hören. Der Schlawiner, dachte die Grete. Wollte bestimmt wieder ausreißen. Das machte Luis nämlich in letzter Zeit mit Vorliebe. Frau Heber war schon ganz verzweifelt. "Die Kette an der Tür nützt nix und seit er weiß, wie man den Schlüssel ins Schloss steckt und die Tür aufschließt, bringt das Abschließen auch nichts. Egal wo ich das Teil auch verstecke, er findet den Schlüsselbund", hatte sie erst neulich der Grete erzählt. "Gestern habe ich ihn oben auf den Küchenschrank gelegt. Und was war? Er hat sich einen Stuhl an den Schrank geschoben, ist auf die Ablage geklettert und hat ihn sich geholt. Und das alles in den paar Minuten wo ich auf der Toilette war. Hab ihn dann vor Herrn Heinevetters Tür gerade noch abgefangen, bevor er Sturm klingeln konnte."  Jaja, der Luis war schon ein kleiner Wirbelwind. Sturm klingeln bei Herrn Heinevetter oder bei ihr und dann flugs wieder rauf. Was für ein Spaß für den kleinen Kerl. Zumal Herr Heinevetter, natürlich mit voller Absicht, beim Öffnen immer laut durch den Flur schimpfte. 
Grete bückte sich, packte die Wäsche in die Maschine, gab Waschpulver dazu und schaltete sie ein. Der Luis. Na, immerhin schien es ihm wieder gut zu gehen. Vor zwei Stunden hatte das nämlich noch ganz anders ausgesehen. Leichenblass war er da gewesen. Und die Grete hatte ihr Quentchen dazu beigetragen.Sie starrte auf die sich drehende Waschtrommel und augenblicklich wurde es der Grete blümerant. Übelkeit stieg in ihr hoch und der Magen drehte sich im Takt der Waschtrommel. Grete riss den Blick los von der Trommel, drehte den leeren Wäschekorb um und setzte sich darauf. "Atmen, Grete, ganz langsam atmen. Ist gleich vorbei!" Die Übelkeit ebbte ab. 

"Du bist aber auch ein Trollo. Karusselfahren war doch noch nie dein Ding. Und dann ausgerechnet ein Kettenkarussel!", schimpfte Lieschen mit ihr abends auf dem Bildschirm. Dabei tippte sie sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. Grete schmollte. "Auch du hättest Luis nicht widerstehen können. Du hättest mal sehen sollen, wie er mit diesen strahlendeA augen und dem mit Zuckerwatte und Schokoladeneis verschmierten Mund "Bitte Bitte" gesagt hat. Da wärste auch weich geworden. Wie konnte ich denn ahnen, dass dieser Mensch vom Kettenkarussell das Ding plötzlich rückwärts fahren ließ. Und noch ne Runde, die Herrschaften. Und noch ne Runde. Ich hatte das Gefühl, ich heb ab und der hält das Ding überhaupt nicht mehr an."
Lieschen lachte. "Und der Luis hat dir dann echt auf den Pulli gekotzt? Und du gleich mit? Ich schmeiß mich weg!"
Jetzt musste Grete auch lachen. "Ja, so ähnlich. Luis hat erst gespuckt, nachdem wir ausgestiegen waren. Vielmehr, als ich ihn aus dem Sitz hob. Herr Heber hat sich dann gleich um ihn gekümmert. Na, und ich hab es gerade noch hinter das Kassenhäuschen geschafft. Ich kann dir sagen. Peinlich hoch drei. Aber sowas von ..."








Mittwoch, 5. August 2015

Gretes Senf am Mittwoch (05.08.15)

Gretes Senf am Mittwoch (05.08.15) 

Was war das doch heute für ein wunderschöner Mittwochmorgen. Kurz vor acht, klare Luft, 20 Grad, Sonne am blauen Himmel und tolle Musik auf WDR 2. Und dann das. Die Nachrichten. Ich bin immer noch total geplättet, geknickt und todtraurig. Nicht wegen dem gefeuerten Generalbundesanwalt Range. Das erste Thema des Tages. Auch nicht wegen den anderen BlaBla-Neuigkeiten.  
Nein, denn als diese Themen endlich abgehandelt und die diversen morgendlichen Staumeldungen über den Äther gegangen waren, kam sie. Die Meldung, die mir den ganzen Tag versaut hat. Und das im halbwegs wahrsten Sinne des Wortes. Kermit und Miss Piggy haben sich getrennt. Eine Sauerei sage ich dazu nur. Wie können die mir das antun? Der Frosch und das Schwein. Der Inbegriff von Liebe, die sich über alle Grenzen hinweg setzt. Da kommt keine Schwulen- oder Lesbenehe mit. KEINE. Woran soll ich jetzt noch glauben, wenn auch das letzte bisschen Hoffnung auf Toleranz hin ist? Denn diese Beziehung hat ja nun wirklich jeder toleriert. Das war geradezu das Paradebeispiel von Toleranz. Da hat niemand die Kirche als Moralapostel angeführt. Da war keine Rede von ... geht so nicht ... ist ja ekelhaft ... völlig unnatürlich and so on. Nicht einer hat die Gesetze bemüht, um diese Beziehung zu verhindern. Im Gegenteil. Alle waren dafür. Restlos alle. Da brauchten sich die Frösche und Schweine der Welt nicht zu einem CSD zu versammeln, um in  pinken und grünen Röckchen Fahnen der Liebesfreiheit zu schwingen. Alles war richtig. Weil es genaus so - gut war. 
Tja, war ... oder vielleicht doch nicht? Hoffnung (ist grün - also Frosch tu was)) stirbt ja bekanntlich zuletzt und so atmete ich dann doch ein wenig auf, als sich in den Medien während des Tages so langsam das Gerücht breitmachte, dass es sich eventuell um einen PR-Gag handeln könnte, wegen der neuen Show, die geplant ist. Ich bete, wirklich ich bete, um unser aller Wohl, dass sich das als Wahrheit herausstellt und nicht als Ente. Dann hätten wir alle wohl nochmal Schwein gehabt. Auch Kermit.

Gruß vonner Grete 


Dienstag, 4. August 2015

Von Eiapopeia und gutschi gutschi

Von Eiapopeia und gutschi gutschi

Sowas von blamabel. Das Fräulein Grete Meier konnte es nicht fassen. Und das ausgerechnet mir, fluchte sie vor sich hin, während sie über den Parkplatz des Krankenhauses zu ihrem Auto ging. Und auch noch vor dem Chef! Das ärgerte die Grete am Allermeisten. Was musste der auch ausgerechnet heute nachmittag, wenn ich ... Grete ließ sich in den Fahrersitz sinken und zog energisch die Autotür zu. Wenn der morgen im Büro auch nur einen Ton sagt. Gretes Miene verfinsterte sich zusehends. Allein bei der Vostellung verkrampfte sich ihr Magen. Sie startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen an. Gut, dass der Parkplatz vor dme Krankenhaus ausnahmsweise mal relativ leer war. 
Bis zur nächsten Ampel hatte sich die Grete wieder einigermaßen beruhigt. Nein, nein, der Schokoriegel, den sie aus ihrer Handtasche gefummelt hatte und der nun langsam in ihrem Mund die Geschmacksnerven zum Glühen brachte, hatte nun wirklich rein gar nichts damit zutun. Ehrlich nicht. Wie dem auch sei, als die Grete zuhause ankam war aller Ärger fast verflogen. Der Rest wich bei einer Tasse Kaffe und einer Zigarette. Denn da fand die Grete endlich Zeit, sich das Bild von der kleinen Anna anzuschauen. Das Baby von Susi und Simon war aber auch wirklich allerliebst. Gretes Herz schmolz dahin, wie vorhin die Schokolade in ihrem Mund. Kein Wunder, dachte die Grete, tief in das Bild versunken, dass ich mich da hab  Sohinreißen lassen. Sie lehnte sich auf ihrem Sessel zurück und schloss die Augen. Sie musste daran denken, wie unglücklich die Susi anfangs über die Schwangerschaft gewesen war. Und jetzt? So glücklich hatte die Susi ausgesehen. Und erst der Simon. Gestrahlt hatte er, als ob er gerade den Jackpot im  Lotto geknackt hätte. 
Simon hatte schon morgens ganz früh im Büro angerufen und voller Stolz mitgeteilt, dass die Anna auf der Welt ist. Grete war nach der Arbeit gleich ins Krankenhaus geeilt. Nicht ahnend, dass der Chef den gleichen Gedanken hatte. Gerade als Grete sich über das Babybettchen gebeugt  und leise "Eiapoapeia was raschelt im Stroh" sang, war er wohl ins Zimmer getreten. Grete war so versunken in den Anblick des knuddeligen kleinen Wesens vor sich im Bett, dass sie es nicht bemerkte.  Erst nachdem sie das Baby mit einem quitschenden "gutschi, gutschi" am Bauch gekitzelt hatte und sich aufrichtete, sah sie die Bescherung. Auf der anderen Seite des Kinderbettes stand er. Der Chef. Mit einen eigentümlichen Grinsen im Gesicht. "Gutschi, gutschi, Frau Meier!"

Herr Heinevetter lachte sich schlapp. "Echt jetzt, Frau Meier, gutschi, gutschi?" Die Grete grinste schief. "Ach ich weiß auch nicht. Immer habe ich mich aufgeregt, wenn ich solche Töne aus den Mündern anderer gehört habe. Hab mich gefragt, wie man nur so bescheuert reagieren kann, beim Anblick eines Babys. Und dann das ... aber ich sag Ihnen, mein lieber Herr Heinevetter. Die Kleine ist aber auch zu süß. So richtig zum Knuddeln sieht die Anna aus. Da konnte ich einfach nicht anders. Ganz die Susi ... nur ohne Make-up!" Grete hielt Herrn Heinevetter das Bild unter die Nase.
"Sieht aus wie jedes Baby, also ich würde da niemals ... gutschi, gutschi ...ich krieg mich nicht mehr ein!"
Grete riss das Bild wieder an sich und drückte es an ihre Brust. "Typisch Mann", knurrte sie. "Keine Ahnung von nix. Und das ganz viel!"





Samstag, 1. August 2015

Grete op internetter Tour (Teil 1)

Grete op internetter Tour (Teil 1) 


Wer kennt es nicht. Dieses Ding mit zwei Rädern auf dem sich Mann, Frau und Kind (manchmal auch zu zweit oder zu dritt) mehr oder minder schnell fortbewegen kann. Je nachdem wie man es wünscht. Natürlich kennt ihr es. Das Fahrrad. Und ganz bestimmt könnt ihr euch noch an eure ersten Fahrversuche erinnern. Die Älteren von euch haben dafür sicherlich das alte Fahrrad von Mutter oder Vater genutzt. Immer war der Sattel zu hoch oder eben die Beine zu kurz. Kinderfahrräder damals, vielleicht auch noch mit Stützrädern? Fehlanzeige! Da hatte es die nächste Generation schon viel besser. Die eigentliche Funktion des Fahrrades hat sich allerdings kaum verändert mit den Jahren. Damals wie heute dient es der Fortbewegung. Dennoch, fand man früher Fahrräder eher in ländlichen Gebieten, nutzen es heute auch viele Städter um dem zunehmendem Verkehrsaufkommen zu entgehen und vor allem um die Umwelt zu schonen. Denn ein Fahrrad ist völlig abgasfrei. Und kann, entgegen manch geläufiger Meinung, tatsächlich bei jedem Wetter genutzt werden. Gut, zwei Meter Hochschnee schafft es nicht. Aber ein Auto ebensowenig. Dementsprechend sind wir also wieder Pari. 


Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt. Ein Uraltspruch, der aber durchaus zutrifft. Denn es gibt sie. Die FahrradliebhaberInnen. Auf meiner ersten Tour habe ich bei einer solchen Liebhaberin angehalten. bikelovin liebt nicht nur Fahrräder, das Radfahren an sich, nein, auch alles was dazu gehört. Wie Reifen, Felgen, Fahrradschläuche, Speichen, Klingeln und dem ganzen Pipapo. Und sie mag es überhaupt nicht, wenn defekte Fahrradteile in irgendeiner Ecke verrosten oder schlichtweg dem Müll zugeführt werden. Und weil ihr das in der Seele weh tut, hat bikelovin angefangen, aus diesem Schrott Alltagsgegenstände und Dekorationen zu basteln. Teile die sehr innovativ sind und sich sehen lassen können. Wie z.B. dieses tolle Memoboard oder aus Fahrradschlauchresten ein Tropfenwindspiel.
Natürlich ist das nicht alles. Sie fotografiert gerne und "untermalt" die überaus interessanten und kurzweiligen Blogberichte von ihren Fahrradtouren stets mit tollen Fotos von unterwegs. Ausgefallene  Fahrräder sind ihr bevorzugtes Motiv dabei. So wie in diesem Blogbeitrag.
Was mir auch gut gefällt, sind ihre Tipps und Blogeinträge rund um das Radeln mit Kindern.  
Alles in allem ein liebevoll geführter Blog, der aus der Masse heraussticht. Für alle Radfans und solche die es vielleicht werden möchten Inspiration und eigentlich sogar ein Muss.

So, genug gequatscht. Hier geht es zum Blog



Gruß vonner Grete