Mittwoch, 23. April 2014

Gretes Senf am Mittwoch (23.04.2014)

Gretes Senf am Mittwoch (23.04.2014) 

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und durch den Blätterwald weht ein ebenso laues Lüftchen wie durch den Stadtpark. Die Ostertage haben den Machtkampf in der Ukraine, und die Toten der Sewol, jener Fähre die zu einem Grab für mehr als zweihundert jungen Menschen wurde, von den Titelseiten verdrängt. Frieden für alle über die Ostertage und den Menschen ein Wohlgefallen.
Nein, ich habe nichts gegen Ostern. Ebenso wenig wie gegen jegliche andere Feste religiöser Art. Ich habe allerdings etwas gegen dieses ewige Friede-Freude-Eierkuchen, das über alles gegossen wird, sobald solche Festtage nahen. Frei nach dem Motto: "So, liebe Redakteure, morgen ist Karfreitag. Da will niemand etwas von trauernden Eltern lesen, die noch immer nicht wissen, was mit ihren Kindern passiert ist. Und es interessiert auch keinen da draußen wie es mit der Ukraine weitergeht, geschweige denn, ob der Weltfrieden bedroht ist. Das macht sich einfach nicht gut zwischen blühenden Osterglocken, hoppelnden Hasen und bunten Eiern. Eine schöne Gelegenheit die Schlagzeilen der letzten Wochen zwischen DSDS und neuen Hartz4-Reformen verschwinden zu lassen. Haben lange genug die ersten Seiten beherrscht. Und ihr wisst ja, aus den Augen aus dem Sinn. Dann haben wir wieder Platz für Wichtiges auf der Seite 1. - Nämlich für Dinge, die die Welt bewegen." 
Jaja, ich bin bei euch. Man kann es mit der täglichen Dosis der Schreckensmeldungen auch übertreiben. Irgendwann muss ja auch mal gut sein. Und ich würde mich ehrlich freuen, wenn es überhaupt keinen Anlass für solche Meldungen geben würde. Dennoch ist es offensichtlich, dass derartige Katastrophenmeldungen mir nichts dir nichts im Pressenirwana verschwinden, sobald Tage nahen, die geradezu nach Frieden und Brüderlichkeit schreien. Aber wer weiß, vielleicht braucht der Mensch diese vorgegaukelte heile Welt, um zur Ruhe zu kommen, sich von allem Schrecken, den die Menschheit ja selber auslöst, zu erholen. Schnell mal den Spiegel umdrehen, bevor man kotzen muss.

Also nochmal von vorn. 
Durch den Blätterwald wehte ein laues Lüftchen. Außer rund um Köln. Da rauschte es ganz gewaltig. Blitzte und krachte. Denn der FC hat es geschafft. Mal wieder. Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga. Auf allen Titelseiten jubelnde Fans. Dat kölsche Hätz schlägt eben laut. Dem ist es ganz egal ob Ostern ist oder nicht. Hauptsache 1. Liga. Und das ganz ohne den Poldi. Der ärgert sich jetzt garantiert in London ein Loch in den Bauch. 
Gräm dich nicht Poldi, da unten bei dem ollen Arsenal.  Et es, wie et es ( die haben das Ding auch ohne dich gemacht ) ...

Gruß vonner Grete 



7 Kommentare:

  1. Genau so ist es und mich trifft das auch immer gewaltig......

    Köln ist aufgestiegen, das freut mich ehrlich. LG Geli

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  2. Ja, liebe Grete,
    so sind wir eben, wir Menschen. Schnell vergessen und auf neue Sensationen hoffen.Es ist so schlimm, was sich da in Korea abspielt. Viele Hundert Eltern haben ihre Kinder verloren. Sie warten darauf, dass sie endlich geborgen werden.
    In der Ukraine spitzt es sich zu und die Amerikaner lassen die Muskeln spielen, wenn auch nur mit dem Mund. Wohin das führt, wissen wir alle nicht.
    In Brasilien gibt es offene Revolte - in einem Land, in dem sich bald die Fußballwelt trifft.
    In Katar werden Hausangestellte wie Sklaven gehalten. Und wir feiern Oster - und wer feiert es? An diesen Tagen sind die Kirchen voll - voll von den Feiertagschristen. Wie immer an den hohen christlichen Feiertagen. Mich k.... das auch an.
    Wir können uns aufregen, können opponieren - aber helfen tut es nichts.
    Einen schönen Restabend wünscht Dir
    Irmi

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  3. Ach ja - als Kölner-Fan seit Jugendjahren - freue ich mich natürlich sehr.
    Ich habe sogar einen "Hugo" darauf getrunken.
    Poldi ist vergessen, glaube ich.
    LG Irmi

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  4. Der Drache meint, dass das nix mit Friede-Freude-undsoweiter zu tun hat, sondern mit Kommerz. Das ist zwischendurch mal wieder verkaufsfördernd. Und blauäugig, wer noch an den hehren Informationsauftrag bzw. dessen uneigennützige Erfüllung durch die Print- und sonstigen Medien glaubt.
    Fußball ist mir leider völlig egal. Trotzdem Glückwunsch an die Geißböcke.

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  5. -lach- Danke für diesen Grinser...
    Ich mag Ostern und hoffe doch immer sehr das zumindest innerhalb der Familie zu den Feiertagen "Ruhe" ist und man entspannen kann.
    Aber es stimmt schon... an diesen Tagen wird alles von zartrosa Wölkchen und Ostereier, Frühlingsblumen zugedeckt und nichts stört die heile Welt der Medien.
    (Wobei es an Weihnachten noch schlimmer ist!)

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  6. Die Zeitungen sind v oll von Schreckensmeldungen, nachrichten in radio und Fernsehen, mag man manchmal nicht hören. Bild Dir eine Meinung nicht. Ob Ostern, andere Feiertage, so tun als ob Friede,Freude Eierkuchen, gilt nicht. Die Erde dreht sich weiter und wir leben auf ihr.
    Kann alles unterstreichen was die Grete sagt.
    Fußball...da bleibe ich neutral was Köln betrifft, der bessere hat`s verdient.
    Güssle in die Gegend, Marie-Claire

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  7. Hallo Grete,
    naja, der FC, das muss ich schon eingestehen, dass sich solch ein Prickeln einstellt, wenn der FC spielt. Der macht es seinen Fans nicht gerade leicht, so oft, wie er abgestiegen ist. Da gönne ich mir dieses Stück heile Welt, mich zu freuen, dass der Aufstieg am Ostermontag perfekt gemacht worden ist.

    Gruß Dieter

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Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...