Mittwoch, 20. Mai 2015

Gretes Senf am Mittwoch (20.05.15)

Gretes Senf am Mittwoch (20.05.15) 

Da ich Urlaub habe, die Sonne scheint und alles in allem die letzten Tage wirklich total entschleunigt waren, ist mir heute nicht so nach Meckern. Zumal es nichts Neues gibt. Und ich nicht mit irgendeinem Zug fahren muss. Nach Griechenland will ich auch nicht. Und uns Angie ist mir samt der ganzen Politbaggage schnurzpiepegal. Sagte ich schon, dass ich Urlaub habe? 
Muss auch der Neurologe gewusst haben, bei dem ich heute einen Termin hatte. Ich kam pünktlich auf die Minute dran. Ok, ok, ... ich hatte vorher an der Anmeldung ganz lieb gefragt ob ich lange warten muss. Denn die Lokführer würden ja wieder streiken und deshalb müsste ich meinen armen Papa in die Augenklinik fahren. Wie auch immer, ich war schnell dran. Somit hatte ich noch genügend Zeit für einen Cappucino mit meinem Papa, der übrigens ganz gemütlich wie jeden Morgen in seinem angestammten Eiscafe eine Pause einlegte. Mein Papa ist nämlich echt noch sportlich für sein Alter. Er fährt jeden Tag 20 Kilometer mit seinem Rad. Und macht um Punkt zehn eine Pause. In dem besagten Eiscafe. Täte mir auch mal gut. Also das Radfahren. Aber ... ich sag immer - Sport ist Mord und Breitensport ist Massenmord. 
Jetzt schreib ich hier über Belanglosigkeiten und kriege die Kurve einfach nicht zu den - Ironie an - wirklich wichtigen  und aufregenden Dingen im Leben - Ironie aus.
Ah, da ist es ja, das Stichwort. Aufregend. Also der Aufreger der Woche ist auf jeden Fall das Rätsel mit den merkwürdigen Puppen in Düsseldorf. (Für alle Kölner ... ihr habt echt Glück gehabt.) Was haben diese kleinen Biester, die an mehreren Orten in besagter Stadt gesichtet wurden, für eine Unruhe ins Netz gebracht. Tagelang wurde spekuliert. Die gute von der Leyen hat bestimmt kein Auge zugetan. Nicht, dass man ihr das auch noch anlastet. Oder der NSA. Nun, des Rätsels Lösung (Die Puppen wurden als "Sperrmüll" an die Straße gestellt) war dann so einfach, dass man schon wieder an eine Verschwörung denken könnte. Oder an Schlimmers. Chucky die Mörderpuppe sucht Düsseldorf heim. Sehr skurril.
Skurril finde ich auch die "schwulen und lesbischen" - AmpelmännchenMädchen die während des Christhopher Street Days die Fußgänger in München gefahrlos über die Straßen geleiten sollen. Als ich das las, habe ich mir spontan an Kopf gefasst und sofort hektisch den Kalender überprüft. Dachte ich hätte was verpasst. Von wegen 1. April und so. Aber nein, das ist Realität. Zehntausend Euro haben die Schablonen gekostet. Wiederverwendbar. Ah soo ... na dann ...

Gruß vonner total relaxten Grete
(hab ich mir verdient)




Dienstag, 19. Mai 2015

Von einem Streik und einem feinen Herrn

Von einem Streik und einem feinen Herrn

Es klingelte an der Tür. Sturm. Das Fräulein Grete Meier stellte entnervt ihre Kaffeetasse beiseite und ging in den Flur. Wenn das wieder der Herr Heinevetter ist, dann ... zigmal habe ich ihm doch vorhin erklärt, wie das neue Handy von ihm funktioniert. Missmutig und auf alles gefasst, öffnete die Grete die Tür. Doch nicht Herr Heinevetter stand davor, sondern eine völlig aufgelöste Frau Korters. "Frau Meier, Frau Meier, sie müssen mir helfen. So ein Unglück aber auch. Nee, das kann nur mir passieren." Mit diesen Worten schob sie sich an der erstaunten Grete vorbei und ab ging es in die Küche. Grete folgte ihr langsam, ohne den Redefluss zu unterbrechen. "Ich sag ihnen Frau Meier, dieser Streik, der bringt mich noch um den Verstand. Solche Saubeutel, solche. Aber, mit mir armen alten Frau kann mans ja machen. Nachgucken haben die eben im Fernsehen gesagt. Wo ich doch kein Internet habe. Pah ..." 
Grete, noch immer stumm, drückte Frau Korters auf einen Stuhl. Nahm eine Tasse aus dem Schrank und schenkte Kaffee ein. 
"Nu sagense doch auch mal was, Frau Meier. Das ist doch nicht richtig!" 
"Ich würd ja gerne was sagen, Frau Korters", erwiderte die Grete. "Wenn ich auch nur ein Wort verstehen würde von dem, was da so aus ihrem Mund quillt. Aber ich verstehe nur Bahnhof!" 
Frau Korters holte tief Luft. "Eben, Frau Meier, darum geht es ja auch." Jetzt verstand die Grete überhaupt nichts mehr. "Was ist denn mit dem Bahnhof?"
Fünf Minuten später war die Grete dann doch im Bilde. Lokführerstreik. Mal wieder. Und ausgerechnet morgen wollte die Frau Korters zu ihrer Schwester nach Frankfurt fahren. Zum 80. Geburtstag. Mit dem Zug. "Kann denn nicht ihr Sohn ...?"
"Ach der", wehrte Frau Korters ab. "Der ist doch in Urlaub. Und nun steh ich da. Ohne Internet!"
Nun, was das Internet damit zutun hatte, leuchtete der Grete noch nicht so ganz ein. Also fragte sie vorsichtig nach. Schnell war dann auch diese Sache geklärt. Im Fernsehen hatte man immer wieder darauf hingewisen, dass es einen Notfallplan geben wird. Und man solle doch im Internet nachschauen, welche Züge fahren und welche ausfallen. "Das müssense sich mal vorstellen, die machen es sich einfach, als ob jeder Internet hätte und den Herrn Google. Frau Meier, sie müssen mir helfen. Fragense den Mann doch mal ob mein Zug morgen fährt." 
Grete musste grinsen. In all den Jahren hatte es Frau Korters nie so richtig kapiert, dass es sich bei Google um eine Suchmaschine handelt und nicht um einen Herrn, der die Fragen der Menschen beantworten kann. Was hatte die Frau Korters neulich erst verdutzt aus der Wäsche geguckt, als Herr Heber in sein Smartphone sprach, weil er Samstagsabends eine Apotheke suchte. Luis hatte nämlich Ohrenschmerzen gehabt. "Ok Google, wo ist die nächste geöffnete Apotheke!" Mit offenem Mund hatte sie daneben gestanden. Und als dann auch noch eine Frauenstimme Antwort gab, mit der Adresse der nächsten Apotheke, hatte sie die Welt nicht mehr verstanden. Alle Erklärungsversuche von der Grete und Herrn Heber hatten nichts genutzt. "Nu hörense schon auf. Sie können mir viel erzählen. Das ist bestimmt seine Frau. Oder seine Sekretärin. Der Mann muss ja schließlich auch mal Pause machen." Und damit war die Sache für Frau Korters erledigt gewesen. 
Grete bemühte sich, ihr Grinsen weitgehendst zu unterdrücken. Schließlich war sie daran nicht so ganz schuldlos. Wo sie doch selber immer von Mr. Google sprach. 
Sie schnappte sich die zwei Kaffetassen und bedeutete Frau Korters einen Stuhl mitzunehmen und ihr damit ins Wohnzimmer zu folgen. "Na, dann wollen wir mal sehen, was Mr. Google so über ihren Zug sagt." 
Grete schaltete den Pc ein und landete mit wenigen Klicks auf der Auskunftsseite der Bahn. Frau Korters hatte sich Abfahrtszeit und Zugnummer auf einem Zettel notiert und so brauchte die Grete nicht lange, um die Verbindung zu suchen. "Alles in Butter, Frau Korters. Der Zug hier fährt zwar nicht, aber sie können einen Zug nehmen, der eine Stunde früher fährt. Ohne Probleme. Und ich fahre sie morgen zum Bahnhof und bleibe bei Ihnen, bis sie im Zug sitzen. Ich kann ruhig ein wenig später ins Büro fahren. Na, ist das was?"" 
Frau Korters war sichtlich erleichtert und drückte Gretes Hand. "Der Herr Google ist schon ein feiner Mensch. Gell?"









Mittwoch, 13. Mai 2015

Gretes Senf am Mittwoch (13.05.15)

Gretes Senf am Mittwoch (13.05.15)  

Der Muttertag - schon wieder vorbei,  bereits halbwegs vergessen und auch die sich jedes Jahr wiederholenden Diskussionen um Kommerz und Sinn des Ganzen sind, nach anfänglichem Krawall, sanft eingeschlafen. Lediglich die unzähligen, vor sich hin welkenden Blumensträuße auf Ecktischchen und Fensterbänken zeugen noch von ihm.
Ich mag ihn ja diesen Tag. Vor allem, weil ich selbst Mutter bin. Ein herrliches Gefühl. Jeden Tag. Und weil ich Kind  bin und sie noch habe. Meine Mutter. Die übrigens, und das sage ich ganz ohne Übertreibung, für mich die Beste ist. Nicht nur als Mutter. Auch als Ratgeberin, Trösterin und überhaupt, weil sie einfach immer da ist, wenn man ein Mutterherz braucht. In allen Lebenslagen. Und ich freue mich, wenn mein eigenes Kind mir zu verstehen gibt, dass es ebenso über mich denkt. Und das sehr oft, also nicht nur an diesem einen ganz bestimmten Tag im Jahr. Allerdings, an diesem Tag eben besonders laut und deutlich. Wie gesagt, ich mag ihn den Mutttertag. Der übrigens zu einer Zeit entstanden ist, als Frauen nur dazu da waren, um Kinder zu gebären und den Haushalt zu führen. Eigenbestimmung damals oder Wertschätzung - Fehlanzeige. Da kam so ein Tag gerade recht. 
Heute hat sich das Frauenbild längst gewandelt. Wir sind berufstätig, selbstbestimmt und schaffen es dennoch Kinder großzuziehen und Haushalt und Familie zu wuppen. Multitaskingfähig eben. Das ist also mindestens 10 Muttertage im Jahr wert.
Und die Väter? Ja, auch hier hat sich in den letzten Jahrzehnten so einiges getan. Da werden Windeln gewechselt, die Nachtwachen übernommen, der Staubsauger geschwungen, Rotznasen abgeputzt, Kindertränen getrocknet, Märchen vorgelesen und so mancher Vater findet sich plötzlich neben diversen Müttern am Kindergartentisch wieder  und bastelt Schultüten. Vor 20 Jahren noch undenkbar. Also, auch Väter haben einen "Dankestag" verdient. Im Zuge der Gleichstellung - nur legitim. 
Ich mag ihn nicht besonders, den Vatertag. Und das ganz gewiss nicht, weil ich meinen Vater nicht liebe. Er ist der Beste. Als Ratgeber, Tröster und, ich wiederhole mich, einfach weil er immer da ist für mich. Mit seinem Vaterherz. In allen Lebenslagen. Auch wenn er nicht zur windelwechselnden Vatergeneration gehört.
Ich mag den Vatertag nicht so, weil er im Grunde nichts anderes tut, als die alten Muster wieder aufbrechen zu lassen. Weil er das Bild des heutigen, modernen Vaters zurückkatapultiert in die Jahre vor jeglicher Frauenbewegung und Emanzipation. Weil er Klischees fördert. Weil er die Männer (Väter) so darstellt, wie wir Frauen (Mütter) sie keinesfalls haben wollen. Saufend und Grölend. Ahh, ich korrigiere mich - die Männer stellen sich teilweise selbst so dar. Es zwingt sie ja keiner mit einem Bollerwagen voller Bier durch die Gegend zu ziehen. Oft übrigens mit den Kindern im Schlepptau. So als Alibi.
Was den Müttern der Blumenstrauß ist den Vätern eben das Bier. Und da wären wir wieder bei dem allseits bekannten Klischees Frau und Mann.
Also, Mütter der Welt. Wie wäre es mal wieder mit etwas Emanzipation? Nagelt die Blumensträuße nächstes Jahr  an die Wand. Schnappt euch Bollerwagen und Bier und genießt grölend den Tag. So what?

Gruß vonner Grete











Dienstag, 12. Mai 2015

Von einer Rettung und komischen Vögeln

Von einer Rettung und komischen Vögeln 

"Nee, ich sach ihnen, das war ein Gekreische gewesen. Sowas von laut und agressiv. Das hättense mal hören sollen!" Das Fräulein Grete Meier tippte sich mit dem rechten Zeigefinger gegen die Stirn, während sie neben Herrn Heinevetter am Samstagnachmittag durch den Park stapfte. Was nicht so einfach war mit einem Regenschirm in der Hand. "Total bekloppte Vögel waren das, aber sowas von bekloppt!" 
Noch konnte sich Herr Heinvetter kein so rechtes Bild machen, von dem, was die Grete da erzählte. Immerhin, er hatte begriffen, dass sie von irgendwelchen Vögeln sprach, die sich wohl heute morgen auf ihrem Balkon eingefunden hatten. "Nu halten se mal den Schirm gerade, Frau Meier, ich werd ja ganz nass! Und dann erzählense mal von vorn."
Pikiert hielt die Grete ihren Schirm kerzengerade in die Luft. "Selber schuld, ich hab ihnen gleich gesagt, dass es ganz sicher regnen wird. Aber sie mussten es ja mal wieder besser wissen. Und überhaupt, jetzt habe ich keine Lust mehr auch nur das kleineste bisschen zu erzählen. So!!" 
Herr Heinevetter rückte seine Mütze gerade und ein wenig näher an die Grete heran, um wenigstens ein wenig Schutz vor dem Regen zu finden, der gleichmäßig auf den Schirm prasselte. Mittlerweile hatten sie das Ende des Parks erreicht. "Nu sind se mal nicht gleich beleidigt. Nächstes Mal höre ich ganz bestimmt auf sie. Also, wie war das jetzt genau?" Grete blieb kurz stehen und sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Dann hellten sich ihre Gesichtzüge wieder auf und sie hielt sogar den Schirm ein bisschen mehr über den Kopf von Herrn Heinevetter. "Na, sie waren gerade weg zum Einkaufen und ich wollte eben den Staubsauger anwerfen, als es los ging. Bis in den Flur habe ich das Gekreische gehört. Bin dann gleich ins Wohnzimmer an die Balkontür. Und da sah ich es dann. Ein Gemetzel, mir ist jetzt noch ganz schwummerig. Nu sagen se mal, zwei gegen einen. Das ist doch total feige!" 
Herr Heinevetter nickte. "Da habense wohl recht!" Grete hakte ihn unter, während sie die Straße überquerten. "Natürlich hab ich recht. Wie immer, das sehense doch am Regen. Naja, jedenfalls hackten zwei Eltern auf einer dritten rum, die sich bereits in eine Ecke des Balkons verkrochen hatte, vor lauter Angst. Kreischten, hackten, zeterten, hackten ... ich bin jetzt noch ganz fertig. Aber sie kennen mich ja. Ich mit einem Ruck die Balkontür auf, rausgestürzt und mit Gebrüll dazwischen. Was meinense wie schnell die Krawallmacher abgezogen sind. Ich frag mich nur, warum die auf das arme Tier losgegangen sind, wo die doch ..." Weiter kam die Grete nicht.
""Schhhht ... sinde se doch mal still!" Herr Heinevetter löste sich von der Grete und ging ein paar Schritte nach links.. "Hörense das nicht? Da piepst irgendwas."
Grete folgte ihm horchend. Ein Wagen kam angeschossen und eine Wasserfontäne ergoss sich über Gretes Mantel. "So ein Raudi", schimpfte die Grete und sah empört an sich herunter.  "Der Mantel ist hin. Und nur, weil sie etwas Piepsen gehört haben. So ein Blödsinn aber auch. Hier ist weit und breit nix. Nu die doofe Ente da im Rinnstein. Und die quakt." Grete war wütend und fuchtelte mit ihrem Schirm herum. Beinahe hätte sie Herrn Heinvetter am Kopf getroffen. Den störte das allerdings nicht. Mit einer energischen Handbewegung brachte er die Grete zum Schweigen. "Es piepst! Und zwar aus dem Gulli da." Herr Heinevetter ließ sich nicht beirren. Er trat an den Gulli heran und bückte sich.

"Und dann, ma Gretee? Isch bin gaanz aufgeräägt!" Marie beugte sich über Gretes Küchentisch und sah sie gespannt an. Dabei stieß sie fast die Kanne Tee um. Grete konnte gerade noch rechtzeitig eingreifen. Sie lachte. "Tja, und dann haben wir sie gerettet die armen Entenküken. Gleich sieben von den Kleinen waren in den Gulli gefallen. Wie gut, dass ich meinen Schirm dabei hatte. Ein richtiger Held ist er, unser Herr Heinvetter. Er hat damit den Gullideckel angehoben und sie dann herausgeholt. Gut, dass der einigermaßen trocken war, trotz des Regens. War ja Gott sei Dank nur ein kurzer Schauer. Und tief war er auch nicht.  Die Entenmutter ist die ganze Zeit aufgeregt quakend auf dem Gehweg herumgeturnt. Von Dankbarkeit allerdings keine Spur. Kaum war das erste Küken gerettet ist sie gleich losgewatschelt, Richtung Park. Die restliche Küken kamen kaum hinterher. Echt jetzt. Also ich hätte ja gewartet, bis alle meine Kindchen wieder bei mir gewesen wären!"
Marie nahm sich einen Haferflockenkeks und biss genüsslich hinein. "Die Äntee eißt eben nicht Gretee!" 






Mittwoch, 6. Mai 2015

Gretes Senf am Mittwoch (06.05.15)

Gretes Senf am Mittwoch (06.05.15) 

US- Model hat 2 Vaginas! Oh ja, das muss ich auch unbedingt wissen. Nicht, dass das mal die 500 Euro- Frage bei "Wer wird Millionär" wird. Und ich sitze dann da vor dem Jauch auf dem Stuhl und blamiere mich bis auf die Knochen, weil ich dafür den Publikumsjoker verbraten muss. Kopfkino an - 37% der Zuschauer sind für Antwort C ( Angela Merkel ), 37% für Antwort B ( Angelina Jolie ) und der Rest kann sich nicht zwischen Cassandra Bankson und Cindy Crawford entscheiden. Und der gute Jauch sitzt mir gegenüber und zuckt nichtmal mit einer seiner Wimpern (hat er überhaupt welche?)! - Kopfkino aus.
Echt jetzt, ist das eine Meldung wert? Oder ist schon das Sommerloch aufgetaucht. So ganz unbemerkt. Vielleicht sollte ich mal bei Gelegenheit überprüfen, ob ich nicht auch zu der Betroffenheitsriege gehöre. Wer weiß ...

Oberstes Aufregthema ist natürlich der wiederholte Lokführerstreik bei der Bahn.  Ich halte mich ja da raus. Ganz dezent. Zumindest seit heute mittag. Seit ich nämlich weiß, dass MEIN Zug am Samstag fährt. Vorher hatte ich durch wüste Beschimpfungen meinen Blutdruck auf ein Level gejagt, welches in etwa dem von Bruce Willis entspricht, beim Sprung vom Dach des Hochhauses in "Die Hard". Jaaaa, da bin ich Mensch und will es auch sein ... 

Ansonsten ist irgendwie alles beim Alten. Auch bei den Griechen, aber das sind wir ja schon gewohnt. Den einen Tag können sie zahlen, den anderen wieder nicht. Mittlerweile glaube ich, dass das eh niemanden mehr interessiert. Ebenso wenig, ob auf dem BER jemals ein Flugzeug landen wird. Wenn ja, is gut, wenn nein ... is auch gut.
Wesentlich interessanter ist da schon die Geburt von Baby Di. Entschuldigung ich meine natürlich Charlotte Elisabeth Diana. Ganz England steht Kopf. Und allen Briten geht dabei das Herz auf. Gaaanz weit. Mir auch ... ein bisschen. Wie bei jedem Foto von einem süßen Baby. Das haben solche Bilder eben so an sich. Ist ähnlich wie bei Katzenvideos auf facebook. Die schlagen die Synapsen Dreifachsalto. Bei den Frauen. Und ich habe mir sagen lassen, dass auch Männer sich anstecken lassen. Gefühlsmäßig und so. Gibt aber keiner zu. 
Die absolute Neuigkeit des Tages möchte ich auch nicht unerwähnt lassen. Nein, ich meine damit nicht die Startaufstellung der Bayern (Schweini drin und Götze auf der Bank). Das interessiert mich einen feuchten Pups. Vielmehr meine ich dies hier: Die Wulffs sind wieder ein Paar. Ja, ihr habt richtig gelesen. Nochmal zum Mitschreiben: Bettina und Christian Wulff turteln wieder was das Zeug hält. Mehr kann ich momentan dazu nicht sagen. BILD hält mal wieder alles Nähere hinter dem PLUS verborgen. So´n Schiet aber auch.

Gruß vonner Grete







Dienstag, 5. Mai 2015

Von Begegnungen der seltsamen Art

Von Begegnungen der seltsamen Art

Ein freier Tag. Einfach so. Zwischendurch. Da machte es überhaupt nichts, dass die innere Uhr nicht darauf eingestellt gewesen war. Zumal bereits die Sonne schien und das um 6.00 Uhr morgens. Das Fräulein Grete Meier stand auf ihrem Balkon und streckte sich. Arme hoch, Drehung nach links und rechts, dazwischen kleine Seufzer der Zufriedenheit. Vielen Dank lieber Chef, dachte die Grete. Der Tag kommt mir genau richtig. Sie zog ihren Bademantel etwas fester und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, die von der Nacht noch reichlich zerzaust aussahen. Grete sah die Straße hinunter. An der Bushaltestelle war wesentlich mehr los als sonst. Kein Wunder, die Bahn streikt ja mal wieder. Weit hinten näherte sich langsam der Müllwagen. Grete beugte sich über das Geländer, um zu prüfen, ob Herr Heinevetter die Tonnen an die Straße gestellt hatte. Manchmal vergisst er das nämlich in letzter Zeit. "Das ist eben das Alter, Frau Meier, da kann man nix machen. Und solange ich nicht vergesse wie sie heißen ... ist doch alles in Butter!" Dabei hatte Herr Heinevetter verschmitzt gegrinst.
Die Tonnen standen akkurat an der Straße und das Fräulein Grete Meier nickte zufrieden. Auf einer der großen Wertstofftonnen saß eine dicke, rötlich-weiß getigerte Katze und schnupperte hingebungsvoll an der Klappe. Der Inhalt der Tonne wirkte scheinbar so betörend auf das Tier, dass es verzweifelt versuchte die Klappe zu öffnen. Was natürlich zum Scheitern verurteilt war, denn sie saß ja drauf. Aufgeben war aber wohl nicht drin. Das Fräulein Grete Meier amüsierte sich königlich, denn die Katze verrenkte sich derart,  dass sie immer wieder herunterfiel, wieder hinaufsprang und in allen erdenklichen Positionen versuchte, ihr Ziel doch noch zu erreichen. Bis der Müllwagen dem Spielchen ein Ende bereitete.
Die Kaffeemaschien piepte im Hintergrund und die Grete holte sich eine Tasse des belebenden Heißgetränkes. Eine Zigarette dazu und der Tag wurde gleich noch ein klein wenig schöner. Mittlerweile war der Bus gekommen und die Haltestelle verwaist. Die Straße lag ruhig da, der Müllwagen war weg, kein Auto zu sehen. Die Vögel zwitscherten um die Wette. Früh morgens ist die Welt eben noch in Ordnung. Und dennoch ... die Grete hatte plötzlich ein komisches Gefühl. So, als ob sie von jemandem beobachtet würde.
Sie stellte die Kaffeetasse ab und beugte sich über das Geländer. Ja also, was war das denn. Grete zuckte zurück. Der Holzmann. Was fällt dem denn ein. Steht auf seiner Terasse und schaut zu mir hoch. Fluchtartig verließ die Grete den Balkon und warf die Tür zu. Auf dem Weg in ihre Küche blieb sie im Flur vor dem Spiegel stehen. Mist, jetzt steht der Kaffee draußen, ärgerte sie sich. Aber nochmals rausgehen wollte sie auf gar keinen Fall. Zumindest nicht im Bademantel und mit den Haaren. Was der Holzmann wohl gedacht haben mag? Sie zubbelte ein paar Strähnen zurecht. Grete, da hilft nur eine Dusche und der Lockenstab. Und überhaupt, einen neuen Bademantel könnteste dir auch mal zulegen, der hier hat auch schon bessere Tage gesehen. Wo der Holzmann doch immer so fein angezogen ist. 
Ein wenig war die Grete verwirrt. Herr Gott nochmal, was machste dir denn Gedanken über den Holzmann? Wen interressiert schon, was der denkt? Mich jedenfalls nicht! Ganz bestimmt nicht. Und die Kaffeetasse ... na, die kann noch warten. Erst mal ins Bad.