Mittwoch, 13. Mai 2015

Gretes Senf am Mittwoch (13.05.15)

Gretes Senf am Mittwoch (13.05.15)  

Der Muttertag - schon wieder vorbei,  bereits halbwegs vergessen und auch die sich jedes Jahr wiederholenden Diskussionen um Kommerz und Sinn des Ganzen sind, nach anfänglichem Krawall, sanft eingeschlafen. Lediglich die unzähligen, vor sich hin welkenden Blumensträuße auf Ecktischchen und Fensterbänken zeugen noch von ihm.
Ich mag ihn ja diesen Tag. Vor allem, weil ich selbst Mutter bin. Ein herrliches Gefühl. Jeden Tag. Und weil ich Kind  bin und sie noch habe. Meine Mutter. Die übrigens, und das sage ich ganz ohne Übertreibung, für mich die Beste ist. Nicht nur als Mutter. Auch als Ratgeberin, Trösterin und überhaupt, weil sie einfach immer da ist, wenn man ein Mutterherz braucht. In allen Lebenslagen. Und ich freue mich, wenn mein eigenes Kind mir zu verstehen gibt, dass es ebenso über mich denkt. Und das sehr oft, also nicht nur an diesem einen ganz bestimmten Tag im Jahr. Allerdings, an diesem Tag eben besonders laut und deutlich. Wie gesagt, ich mag ihn den Mutttertag. Der übrigens zu einer Zeit entstanden ist, als Frauen nur dazu da waren, um Kinder zu gebären und den Haushalt zu führen. Eigenbestimmung damals oder Wertschätzung - Fehlanzeige. Da kam so ein Tag gerade recht. 
Heute hat sich das Frauenbild längst gewandelt. Wir sind berufstätig, selbstbestimmt und schaffen es dennoch Kinder großzuziehen und Haushalt und Familie zu wuppen. Multitaskingfähig eben. Das ist also mindestens 10 Muttertage im Jahr wert.
Und die Väter? Ja, auch hier hat sich in den letzten Jahrzehnten so einiges getan. Da werden Windeln gewechselt, die Nachtwachen übernommen, der Staubsauger geschwungen, Rotznasen abgeputzt, Kindertränen getrocknet, Märchen vorgelesen und so mancher Vater findet sich plötzlich neben diversen Müttern am Kindergartentisch wieder  und bastelt Schultüten. Vor 20 Jahren noch undenkbar. Also, auch Väter haben einen "Dankestag" verdient. Im Zuge der Gleichstellung - nur legitim. 
Ich mag ihn nicht besonders, den Vatertag. Und das ganz gewiss nicht, weil ich meinen Vater nicht liebe. Er ist der Beste. Als Ratgeber, Tröster und, ich wiederhole mich, einfach weil er immer da ist für mich. Mit seinem Vaterherz. In allen Lebenslagen. Auch wenn er nicht zur windelwechselnden Vatergeneration gehört.
Ich mag den Vatertag nicht so, weil er im Grunde nichts anderes tut, als die alten Muster wieder aufbrechen zu lassen. Weil er das Bild des heutigen, modernen Vaters zurückkatapultiert in die Jahre vor jeglicher Frauenbewegung und Emanzipation. Weil er Klischees fördert. Weil er die Männer (Väter) so darstellt, wie wir Frauen (Mütter) sie keinesfalls haben wollen. Saufend und Grölend. Ahh, ich korrigiere mich - die Männer stellen sich teilweise selbst so dar. Es zwingt sie ja keiner mit einem Bollerwagen voller Bier durch die Gegend zu ziehen. Oft übrigens mit den Kindern im Schlepptau. So als Alibi.
Was den Müttern der Blumenstrauß ist den Vätern eben das Bier. Und da wären wir wieder bei dem allseits bekannten Klischees Frau und Mann.
Also, Mütter der Welt. Wie wäre es mal wieder mit etwas Emanzipation? Nagelt die Blumensträuße nächstes Jahr  an die Wand. Schnappt euch Bollerwagen und Bier und genießt grölend den Tag. So what?

Gruß vonner Grete











4 Kommentare:

  1. autsch liebes Gretchen, da hast du aber was laut ausgesprochen was den VATERTAG angeht, was viele Väter verneinen und dennoch sieht man sie bierflaschenschwenkend und laut gröllend auf Bollerwägen durch die Lande ziehen, schlimm, schlimm aber nicht aus den herren herauszukriegen, sie müssen einfach feiern und lauthals demonstrieren dass es heute ihr Tag ist oder sein sollte...
    Viele jungen Väter übernehmen heutzutage Verantwortung und Pflichten, insofern haben sich die zeiten schon ziemlich gewandelt - auch ihr Verständnis was ein guter Vater ist.
    so zum Glück machen es nicht alle, das Bollerwagengrölen und saufen, - sondern es gibt auch viele Vernünftige die den Vatertag wie den Muttertag sehen, einen Tag an den man denkt warum und wozu er entstanden ist.

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    1. Hallo angelface ...natürlich gibt es auch viele Väter, die sich daran nicht beteiligen. Danke dir, für den Kommentar zum Thema.
      Gruß vonner Grete

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  2. Wenn die sich selbst am Vatertag feiernden Typen wenigstens Väter wären...

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  3. Grete es gibt solche und solche,du hast es gesagt, wenn wir das Blatt umdrehen,was dann?
    Was du über deine Eltern sagst, würde ich auch gern noch mal sagen...zu spät!
    Meine Kinder sagen es mir.
    GRÜSSLE KLÄRCHEN

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Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...