Gretes Welt wird wieder bunt
Was für eine Aufregung war das gestern abend gewesen. Das Fräulein Grete Meier ist heute noch ganz konfus. Vor lauter Freude ist sie den ganzen Tag durch ihr Büro mehr getänzelt als gegangen. Was die Grete bei dem Klackerdiklack gestern abend aus der Wohnung über ihr bereits geahnt hatte, wurde von Herrn Heinevetter dann schnell bestätigt.
"Hamse schon gehört, Frau Meier, das Mädel ist wieder da. Seit zwei Stunden."
Grete strahlte wie ein Honigkuchenpferd. "Ist ja nicht zu überhören, Herr Heinevetter, die Schuhe, wie immer eben. Haben sie schon mit ihr gesprochen?" Doch noch ehe Herr Heinevetter antworten konnte, ertönte Gretes Türklingel. Grete eilte sofort zur Tür und riss sie auf.
Grete strahlte wie ein Honigkuchenpferd. "Ist ja nicht zu überhören, Herr Heinevetter, die Schuhe, wie immer eben. Haben sie schon mit ihr gesprochen?" Doch noch ehe Herr Heinevetter antworten konnte, ertönte Gretes Türklingel. Grete eilte sofort zur Tür und riss sie auf.
Da stand sie. Die Marie. Das braune Haar flatterte um ihr zartes Gesicht und die Füße steckten in hochhackigen Pumps. Ehe sich die Grete versah, hing das quirlige kleine Ding auch schon an ihrem Hals. "Allo ma Gretee, iesch abe diesch so vermießt." Dabei bedeckte sie Gretes Wangen mit zig kleinen Küsschen. Ein weiterer Wortschwall ergoss sich über Grete. Die kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. "Ach Marie", japste sie schließlich. "Ich habe dich auch vermisst. Wie schön, dass du wieder zuhause bist. Nu komm aber erstmal rein. Ich koch schnell Kaffee und dann erzählst du mir, wie es dir ergangen ist bei den Amis." Dort war Marie nämlich die letzten sieben Monate gewesen. In den Staaten, genauer gesagt in New York, wo sie für einen großen französischen Modekonzern den Einkauf getätigt hatte.
"Und", fragte drei Stunden später der Herr Heinevetter, "wie lange bleibt sie diesmal?" Dabei sah er Grete lächelnd an. "Ich denke, lieber Herr Heinevetter, so habe ich es verstanden, für mindestens ein Jahr. Hach, das bringt wieder Leben ins Haus!" Herr Heinevetter nickte zustimmend. "Ja, man hat schon gemerkt, dass etwas fehlt. Keine klappernden Absätze, keine französischen Schongsongs am morgen und vor allem ihr fröhliches Geplapper habe ich vermisst. Immer gute Laune hat das Mädel. Selten sowas." Ein paar Minuten unterhielten sie sich noch über Marie, dann wurde es der Grete zu kalt. Vor lauter Aufregung hatte sie nämlich vergessen eine Jacke anzuziehen. Sie verabschiedete sich von Herrn Heinevetter, ging in ihr Wohnzimmer und schnappte sich das Telefon. Die Nummer kannte sie mittlerweile auswendig. "Stell dir vor, Lieschen. Marie ist wieder da!"
Nach dem Telefonat mit Lieschen, setzte sich die Grete in ihren Sessel, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Marie, dachte sie, wie schön, Marie ist wieder da. Wie bunt die Welt doch auf einmal wieder ist. Schon komisch, was ein einzelner Mensch für Freude auslösen kann. Aber Marie ist ja schließlich auch nicht irgendwer. Sie ist herzensgut, erfrischend anders und vor allem der Grete in den letzten Jahren ans Herz gewachsen. Im Grunde, dachte die Grete, ist sie wie eine Tochter für mich. Eine Tochter, die mir nie vergönnt war. Jetzt kamen der Grete die Tränen. Sie wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen. "Na altes Mädchen, du wirst doch wohl jetzt nicht sentimental werden," sagte sie laut, griff zu einem Papiertuch und schneuzte sich die Nase.
Oh ja, Maries sind tolle Menschen :-) ! Wie schön, dass sie wieder da ist bei euch!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Frauke
Hallo Frauke, ja Maries haben es sicher leichter im Leben. Zumindest, was den Umgang mit Menschen angeht. Danke dir
LöschenGruß vonner Grete
Hallo Grete,
AntwortenLöschenin Deinem Text kommt sehr viel Herzlichkeit, menschliche Wärme und Behaglichkeit rüber. Ja, solche Menschen -oder Freunde - braucht man.
Gruß Dieter
Sehe ich auch so ..schön dich zu lesen..
LöschenGruß vonner Grete
Liebe Grete,
AntwortenLöschennu zu allererst wünsche ich Dir noch ein gutes, und vorallem gesundes neues Jahr.
Ich finds schön dass es noch so fröhlich, gute-Laune-verströmende-junge Menschen gibt. Ja, ich habe es auch herausgelesen dass Du Dich darüber sehr freust.
Herzliche Wochenendgrüße
Kerstin
Hallo Kerstin, das wünsche ich dir auch ..Lieben Dank, dass du bei der Grete vorbeigeschaut hast.
LöschenGruß vonner Grete
ich glaube ich sollte auch mal wieder ein französischen Schongsong hören. Habe ich schon so lange nicht mehr gemacht ;-)
AntwortenLöschenÜber die Wiederkehr von Marie konnte ich mich beim Lesen auch richtig mitfreuen :-)
Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Jaja, der liebe Herr Heinevetter hat es ja nicht so mit der Sprache, wenn es sich nicht um pures Deutsch handelt..
LöschenVielen Dank fürs Mitfreuen ..
Gruß vonner Grete
Hallo Grete! Maries sind wirklich tolle Menschen. Finde ich auch! Da es bei euch jetzt so bunt ist, brauchst du meine Rosa-Wochenend-Farbe nicht mehr?! ♥☺♥
AntwortenLöschenAch, es kommt bestimmt noch eine Gelegenheit wo ich sie mir bei dir abhole..
LöschenDanke dir
Gruß vonner Grete
Liebe Grete,
AntwortenLöschenwie schön, dass es Menschen gibt, die einem so das Herzerl öffnen! Das sind dann die emotionalen Adoptiv-Töchter und -Söhne - die kann man sich auch selbst aussuchen, bei der Verwandschaft verhält es sich ja nicht wirklich so ;o))
(Damit keine Missverständnisse aufkommen - meine Tochter hätt ich mir nicht besser aussuchen können :o) - aber ich weiß von anderen Menschen, dass es auch weniger harmonisch zugehen kann...)
Ganz liebe Rostrosengrüße
und einen schönen restlichen Sonntag, Traude
♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥: ♥:
Vielen Danke Traude, dass du hier vorbeigeschaut hast ..
LöschenGruß vonner Grete
Liebe Grete,
AntwortenLöschenbin hin und weg von deinem herzerfrischenden Bericht - da muss ich bleiben weils hier gar so nett ist ;O)
Herzlichst Doris
Was für ein nettes Kompliment.
LöschenDa bedankt sich die Grete aber herzlich.
Gruß vonner Grete
daaaa...hätte ich auch FreudenundRührungstränchen vergossen!! wetten? denn das berührt mich sehr, bin da schwer am Wasser (an) gebaut..
AntwortenLöschenwunderschön so ein braunlockiges Mariechen, Sonnenkinder, ja, - die braucht der mensch ab und an um sich herum, hatta sie nich - wird er trübsinnig, langeweilig und dösing.Verschwindet sozusagen unaufällig im Niemandsland und keiner beachtet ihn, hat er hingegen ein Mariechen zur Seite, jaaaaaaaaaa..dann...färbt der Sonnenschein auch auf ihn ab..
wunderschön erzählt, echt...!
ich muss jetzt schnell ma gucken wat das Frl.Grete im neuen jahr sonst noch so Hübsches erzählt....
bis dann...wackelt Angel wieder von Dannen...Tschüühüüüs...
Sonnenkinder, was für ein passendes Wort... da regen sich sofort meine Dichterzellen.
LöschenGruß vonner Grete
Das Klackerdiklack hat sich ja nun als eine große Freude herausgestellt und eben diese durchzieht den ganzen Beitrag, dass ich als Leserin mich einfach mitfreuen muss. Da kann man gar nicht Trübsal blasen.
AntwortenLöschenWelch eine Begrüßung...ich sehe Grete und Marie vor mir, so lebendig hast du das beschrieben.
Marie - der Name scheint Programm, ich kenne auch zwei "Maries", die jeden Tag zu einem sonnigen machen können.
Und die "Schongsongs" - ich mag sie.
Ein sehr erfrischender, aufmunternder Beitrag - ja, da passen keine Grautöne.
Lieben Gruß
Enya
Schongsongs, passt zum Herrn Heinevetter, gell, liebe Enya? Besser wäre noch Schang gewesen. Aber nu steht es da.
LöschenVielen lieben Dank an dich.
Gruß vonner Grete