Dienstag, 15. Juli 2014

Das Fräulein Grete Meier backt kleine Brötchen

Das Fräulein Grete Meier backt kleine Brötchen

Nee, was hat das Fräulein Grete Meier am Sonntagabend gelitten. Und das gleich zweifach. In erster Linie natürlich wegen Jogis Jungs, die sich in Brasilien redlich bemühten das goldene Ding heimzuholen. Schnappatmung, aber sowas von. Dennoch gab es da noch eine winzige Kleinigkeit, so ganz am Rande des Spielfeldes, die zusätzliches Leid verursachte. Hunger! Ja, die Grete hatte Hunger. Und das nicht zu knapp. Teilweise konnte sie sich kaum auf Neuer und Co. konzentrieren. Ständig hing ihr Blick auf den Schnittchen. Wie der Schinken duftete, und erst die Fleischwurst! Gottseidank war das Spiel teilweise so aufregend, dass ihr lautes Magenknurren im Gestöhne und den ganzen Ahhs und Ohhs und  Ohweiahs von der lieben Nachbarschaft unterging. Lediglich Herr Heinevetter schaute die Grere ab und an ziemlich verdutzt von der Seite an. Sagte aber nichts. Das war der Grete auch mehr als recht. Denn auf Erklärungen hatte sie keine Lust. Nein, nein, hatte sie die Tage vorher schon beschlossen, die ganze Abnehmerei ziehe ich alleine durch. Geht keinen was an. Vor allem die zehn Kilo nicht. Ein bisschen schämte sich die Grete nämlich. Naja, welche Frau gibt schon gerne zu, dass sie soviel zugenommen hat. Zudem hatte sie keine Lust auf die vielen Diätratschläge, die unweigerliche kommen würden. Nee, da musste allein durch Grete. Das Fräulein Meier kennt sich eben zu genau. Viel zu schnell lässt sie sich von anderen zu etwas überreden, nur um niemanden, der es gut mit ihr meint, zu enttäuschen. Alleine die Vorstellung, all die Pülverchen und Diätpillen ausprobieren zu müssen, über die Berta, Susi und Heidi Seelig ständig quatschten, und die sie ihr unweigerlich empfehlen würden ... Horror pur. Pulver und Pillen sind nämlich für die Grete so rein gar nichts. Helfen auch nichts. Das weiß die Grete aus langjähriger Erfahrung. Denn hin und wieder war sie in den vergangenen Jahren, entgegen aller Vernunft, doch auf gewisse Werbung hereingefallen. Slim fast, almased und wie das Zeug alles heißt ... alles hatte das Fräulein Grete Meier schon ausprobiert. Leider immer nur mit kurzfristigem Erfolg und einhergehend mit Verdauungsproblemen und schlechter Laune. 
Diesmal wird das anders Grete, dachte sie. Diesmal suchste die ne vernünftige Diät raus. Wozu gibbet denn Mr. Google? Der wird schon das richtige für dich raussuchen. Pustekuchen. Grete googelte und googelte bis ihr ganz schwindelig wurde. Atkins, Weight watchers, Hollywood, Reis, Tomaten, Bananen, sogar eine Eisdiät empfahl der gute Mann. Grete war nach einer Stunde kein bisschen schlauer als vorher, nur schwindelig. Schluss jetzt, schimpfte sie und drehte Mr. Googel den Saft ab. Du machst es auf die gute alte Tour. Keine Süßigkeiten mehr und alles andere ... FDH. Dann wollnwer doch mal sehn.
Wie die Grete aber nun mal is, musste sie gleich übertreiben. Aus FDH wurde natürlich sofort FGN ( Friß gar nichts). Grete schüttete drei Tage nur literweise Wasser in sich hinein. Ging irgendwie. Bis Sonntag. Was war das für eine Quälerei die Schnittchen zu belegen. Und als sie dann noch Marie tütenweise Chips und Erdnüsse anschleppte, dache die Grete sie müsste sterben. Aber sie hielt durch. So wie die Jungs auf dem Fußballfeld. Und das auch noch viel länger als 120 Minuten. Ganze 186 Minuten. Solange, bis die Tür auch hinter Herr Heinevetter in Schloss fiel und die Grete endlich alleine war. Dann aber gab es kein Halten mehr. In Nullkomanix verputzte die Grete sämtliche Reste. Natürlich hatte das Folgen. Eine schaflose Nacht mit Magenschmerzen und ein megaschlechtes  Gewissen. Und Katzenjammer am Montagmorgen. Denn die in den letzten drei Tagen so freundliche Waage (zwei Kilo weniger) erwies sich als unerbittlich und zeigte gnadenlos das komplette Ausgangsgewicht wieder an. Es war zum Heulen. Und das tat die Grete auch. Weniger aus Selbstmitleid als vor lauter Wut über sich. Dumm biste, richtig dumm Grete. Unweigerlich musste sie an Lieschen denken. Wenn de jetzt hier wärst, Lieschen, dann würdeste mir die Leviten lesen. Und das ganz zu recht. Grete, würdeste sagen, Grete du bist selten dämlich. Einfach nix essen und dann vor lauter Hunger alles in dich reinstopfen. Das kann doch nix werden. Denk doch mal nach ... bist doch sonst nicht auf den Kopp gefallen.
Und die Grete dachte nach, bis ihr der Qualm aus den Ohren kam, aber sowas von ...




3 Kommentare:

  1. das Leiden der Grete kann ich verstehen. Diese Hungerkuren durch laufen ersetzen, das hilft
    Stückchen für Pfündchen,
    grüssle, marie-claire

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  2. Kleiner Tipp von mir aus eigener Erfahrung: achte vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Einweiß! Faustformel: 1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht pro Tag.
    Ohne ausreichend Eiweiß in der Nahrung baust du Muskeln ab, aber die sind immens wichtig für den Kalorienverbrauch, weil sie sogar wenn du schläfst noch Energie verbrauchen.
    Von daher war Almased nicht das absolut falscheste... Auch wenn es da deutlich bessere Alternativen zu gibt. Ohne Aromastoffe, ohne Füllstoffe, ohne Verdickungsmittel. Und vor allem: nicht als Mahlzeitenersatz, sondern nur damit die erforderliche Eiweißmenge erreicht werden kann! :-)

    Zusätzliches Krafttraining (muß nicht im Studio sein!) hilft übrigens oft besser als "nur" Ausdauersport. ;-)

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  3. Ach Gretelein, wie kann ich dich verstehen.
    Ich gestehe: Ich habe es aufgegeben Es bringt nichts.
    Nur Wut, Frust und Hunger. Mit dem Sport ist bei mir
    nichts drin - also muss ich sehen, wie ich über die
    Runden komme.
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...