Montag, 14. Oktober 2013

Das Fräulein Grete Meier und der Engel mit dem Hammer

Das Fräulein Grete Meier und der Engel mit dem Hammer

Alles war grau gefärbt heute Morgen. Nicht nur der Himmel, sondern auch die Stimmung von der Grete. Dementsprechend lustlos hat sie dann auch ihr Autochen gestartet. Auf dem Weg zur Autobahn musste das Fräulein Grete Meier dann auch noch an jeder Ampel anhalten. Weil Rot. Grüne Welle schien heute außer Kraft gesetzt. Von Ampel zu Ampel steigerte sich Gretes Unlust. Kurz vor der Autobahn muss die Grete einen Bahnübergang überqueren. Als justament die Schranken runtergingen, als sie um die Ecke fuhr, fügte sich die Grete, nun vollkommen frustriert, dennoch ergeben in ihr Schicksal. Sie schaltete den Motor aus und wartete. Aus Erfahrung heraus konnte es hier nämlich länger dauern. Unnötig die Luft verpesten will die Grete nämlich auf keinem Fall. Nach gefühlten zehn Minuten sprangen die Schranken hoch und Gretes Auto nicht mehr an. Sie drehte und drehte am Zündschlüsssel, aber nix. War anfangs noch ein gurgelnder Ton zu hören, ging der irgendwann in ein Krächzen über und nach mehreren Versuchen blieb auch dieses aus. Keinen Mucks gab der Motor von sich, dafür aber die Autos hinter ihr. Oder besser gesagt, deren Fahrzeugführer. Da wurde mehrfach ungeduldig gehupt und die Grete wurde immer nervöser. Entnervt zog sie den Zündschlüssel ab und stieg aus. Mittlerweile hatten die Fahrzeuge hinter ihr begonnen, um sie herum zu fahren. Ein Fahrer zeigte ihr die Stelle, wo der berühmte Vogel sitzt und ein weiterer rief ihr bei runtergedrehter Scheibe zu: "Tanken vergessen? Typisch Frau!" Einzig ein Autofahrer hatte seinen Wagen auf der anderen Seite des Bahnüberganges in einer Parktasche abgestellt und kam zurück. Grete, froh über die angebotenen Hilfe, überhörte geflissentlich, dass auch dieser Mann sie nach dem Füllzustand des Tankes fragte. Da er jedoch nicht locker ließ, nachdem er eine Viertelstunde seine Blicke durch den Motorraum schweifen ließ und hier und da mal zog oder ruckelte,  willigte die Grete ein, dass er mit ihr zur nächsten Tankstelle fährt, um einen Kanister Benzin zu kaufen. "Da kommt kein Sprit hinten an, der Tank ist garantiert leer.Werden se sehen. Bestimmt ist die Tankanzeige defekt. Kann passieren." 
Doch Pustekuchen, auch mit den fünf Litern mehr Benzin im Bauch, grummelte der Wagen noch nicht einmal. "Jetzt bin ich auch überfragt. Am besten rufen sie den ADAC." Die Grete bedankte sich herzlich. Immerhin hatte er versucht zu helfen. Wenn auch mit dem typischen Frauplanlostankenvergessen - Ansatz. Grete rief zuerst im Büro an und dann den ADAC. Erste Frage: "Ist Benzin im Tank?". Grete wurde es langsam zu dumm. Halten die mich alle für verblödet? Aber sie beherrschte sich. Schließlich brauchte sie Hilfe und mit seinen Rettern verscherzt man es sich besser nicht.
Nach einer halben Stunde kam er endlich. Der gelbe Engel aus der Werbung. Aufmerksam hörte er der Grete zu, ließ sie den Wagen starten, der sich bequemte ein krächzendes Geräuch auszuspucken, zog und ruckelte hier und am Motor rum, schloss dies aus und jenes und redete mehr mit sich selber als mit der Grete. Nach fünf Minuten rief er: "Ich habe es", und ging zu seinem Auto. Zurück kam er mit einem Hammer in der Hand. Als er Gretes fassungslosen Blick sah (Hammermörder!), lachte er nur. "Keine Angst, ich tu ihrem Auto nichts. Die Benzinpumpe hängt fest. Das ist ein bekanntes Problemchen bei ihrem Modell. Das hammer gleich." 
Ehe die Grete noch etwas erwidern konnte, schlug der Hammer schon auf. Einmal, zweimal. "So, Jetzt starten sie mal!"
Grete startete und siehe da, das Autochen schnurrte nach kurzem Würgereiz, wie eine Eins. "Damit müssen sie aber in die Werkstatt. Die hängt schnell wieder fest. Aber sie wissen jetzt ja wie es geht. Legen sie sich einfach einen Hammer ins Auto!"
Er zeigt der Grete noch kurz wo sie mit dem Hammer "klopfen" soll, im Falle des Falles, schrieb einen Bericht, ließ die Grete diesen unterschreiben und machte sich dann wieder auf den Weg. Den nächsten Unglücksraben retten.
Die Grete rettete sich erstmal ins Auto und dann ins Büro. Da der Chef sicher schon wartete, machte sie sofort Kaffee und brachte ihm eine Tasse. "Na Frau Meier, vergessen zu tanken?"

Was Lieschen dazu sagt, könnt ihr hier nachlesen, spätestens morgen ----> KLICK

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9 Kommentare:

  1. Hallo Grete, danke für deinen Eintrag bei mir...hab mich gefreut!
    Deinen heutigen Start kann man sich bildlich vorstellen, so anschaulich wie du alles geschrieben hast. Oh Menno, das war ja nervig am frühen Morgen! Ich wünsche dir eine gute Fahrt...und Hammer nicht vergessen!
    Machs gut!
    Herzlichst MinaLina

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  2. Ich kenne das Problem auch, heute nur mal ein kurzer Kommi von mir.
    LG Geli

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  3. Ha, bei mir war`s der Chef. Der hatte getankt - aber Benzin statt Diesel!
    Ich durfte es in der Firma niemandem erzählen, aber nachdem das Auto abgeschleppt werden musste (Firmenwagen) machte es doch die Runde :-)

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  4. Grete, das sind die Männer, die alle meinen, sie hätten die Weisheit mit Schaumlöffeln gegessen. Ist doch klar: Benzin vergessen. Oder aber: Na klar, Frau am Steuer!. Mich regt das auch auf. Aber es bleibt so - und ist in zwanzig Jahren immer noch so. Und dabei ist
    erwiesen, dass Frauen besser fahren! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
    Einen wunderschönen Abend wünscht Dir
    Irmi

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  5. Liebe Grete, du scheinst das gleiche Modell wie meine Tochter zu fahren, die hat auch immer einen Hammer dabei.
    Ja so sind sie die Männer, halten Frauen immer füf dumm und blöd. Hatte ich im Beruf oft mit zu kämpfen und alten erfahrenen waren die schlimmsten.

    Liebe Abendgrüße
    Angelika

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  6. Witzige Geschichte! Und ich muss grad doppelt grinsen, weil ich auch just etwas über rote Ampeln schreiben wollte...
    :)
    Liebe Grüße und gute Fahrt!
    Christiane

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  7. *kicher*

    Hallo Grete,
    köstlich dein Schreibstil. Und eine schöne Geschichte, so mitten aus dem Leben.
    Eine Bekannte von mir stand auch mal an einer roten Ampel, das Auto ging aus und nicht mehr an. Wie bei dir auch, wurde das Hubkonzert sofort eröffnet. Da ist sie ausgestiegen, hat die Fahrertür des Autos hinter sich geöffnet und zum verdutzten Autofahrer gesagt: „So, jetzt tauschen wir mal, sie probieren mein Auto zu starten und ich hupe dazu!“ Ich fand das so toll und habe mir fest vorgenommen das auch so zu tun, wenn ich mal in derselben Lage bin.

    Mir gefällt es bei dir. Ich werde wiederkommen.

    Liebe Grüße
    Uschi

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  8. Hallo Grete,
    puuuh, vor solch einer Situation hätte ich Horror. Entsetzt habe ich gelesen, wie sich das Mann-Frau-Schubladendenken etabliert hat. Ist ja zumindest insofern gut ausgegangen, dass der gelbe Engel vom ADAC die Ursache erkannt und behoben hat.

    Gruß Dieter

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  9. Warum nur hält es sich so hartnäckig in den Köpfen der Männer, dieses klischee: Frau am Steuer? Fürchten sie noch eine männliche Domäne zu verlieren?
    Begründet ist diese Vorstellung nicht mehr.
    Dass nur ein Autofahrer angehalten hat, finde ich auch bezeichnend. Warum nur? Vielleicht auch, um sich vor einer Frau keine Blöße zu geben, den Fehler NICHT zu finden.
    Gut, dass der gelbe Engel dann Rat wusste. Für Grete war es ein nicht so schöner Morgen, der sicher noch grauer wurde als zu Beginn.
    Und dann noch der Chef...Aber so sind sie halt, die Männer.

    Grete sollte sich nicht zu sehr ärgern. Vielleicht ein Schild ins Auto legen, auf dem steht: Benzin ist im Tank.
    Das dann sofort hochhalten, ehe so ein Typ den Mund aufmachen kann.

    Wieder super geschrieben, ich musste schon schmunzeln und es hat mir gut gefallen.
    Lieben Gruß
    Enya

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Da freut sich die Grete aber, dass du was zu sagen hast ...