Von Sonne, Garnelen und einer
Notarztpraxis
Fix und fertig ist das
Fräulein Grete Meier. Ratsch am Arsch. Gleich muss sie das Lieschen anrufen,
erst noch eine Zigarette. Zur Beruhigung. Dabei hatte der Tag doch so gut
angefangen.
Die Grete hat wie immer die
Wohnung auf Vordermann gebracht. Heute besonders schnell, ganz ohne Zigarettenpäuschen.
Um Punkt Zwölf sollte die Grete nämlich
die Berta Kalt abholen. Weil die Grete doch neulich die Berta wegen dem
Bürschli so nett getröstet hatte, wollte die Berta nun als kleines Dankeschön
mit der Grete Essen gehen. Beim Italiener im Biergarten.
Berta wartete schon vor der
Haustür als die Grete mit ihrem Auto angerauscht kam. Schick sah die Berta aus.
Passend zum Sommerwetter, ganz in weiß. Auch
die Grete hat sich stadtfein gemacht.
Beim Italiener fand sich
zuerst ein Parkplatz und dann sogar ein nettes Plätzchen im Schatten. Da ein paar gestreifte gelbe Biester recht
hartnäckig waren, beschlossen beide auf zuckerhaltige Getränke zu verzichten
und bestellten deshalb nur Mineralwasser. Berta entschied sich für einen opulenten
Salatteller und die Grete nahm eine Ofenkartoffel mit Riesengarnelen. Meeresfrüchte,
dafür würde die Grete meilenweit laufen. Eher dafür als für Zigaretten. Die im
Übrigen heute gute Dienste leisteten, um die angriffslustigen Wespen in Schach zu
halten. Die Berta raucht ja nicht, hat aber dennoch die Grete mehr als einmal
angefleht, sie möge doch bitte, bitte eine Zigarette anzünden.
Alles in allem saßen die Berta und die Grete friedlich plaudernd, die Sonne genießend, wohl zwei Stunden im Biergarten.
Alles in allem saßen die Berta und die Grete friedlich plaudernd, die Sonne genießend, wohl zwei Stunden im Biergarten.
Und weil es doch so schön war
und der Tag doch noch so lang, sollte ein kleiner Spaziergang am Fluss das
Ganze noch krönen. Doch weit kamen die beiden nicht. Grete juckte mit einem Mal
der ganze Rücken. Und der Hals und das Gesicht. Und schwindelig wurde ihr auch. Also ab
zurück, ins Auto und zu Grete nach Haus. Mittlerweile waren Gesicht, Hals und
Rücken feuerrot und mit unzähligen Quaddeln übersät. Berta versuchte zu helfen.
Sie machte rasch ein Küchentuch nass und legte es der Grete um den Hals. "Das
beruhigt bestimmt." Doch nix beruhigte sich. Im Gegenteil. Quaddeln
zierten nun die Arme, den Bauch und die
Oberschenkel von der Grete. Dann bemerkte die Grete, dass ihre Zunge immer
dicker wurde. "Isch laub wi müschen schum Aascht." Das glaubte die Berta
auch.
Also wieder ins Auto und dann
in die Notfallpraxis. Das ist eine
äußerst praktische Einrichtung direkt am Krankenhaus. Abends und am Wochenende immer
mit einem Notarzt besetzt, samt Arzthelferin. So muss man nicht in die
Notaufnahme des Krankenhauses, hat sie aber in der Nähe, wenn der Arzt es dann
doch für nötig hält.
Die Grete stand an der
Anmeldung, feuerrot mit Quaddeln, und konnte nur noch Nuscheln. So übernahm die
Berta das Reden, worüber die Grete sehr dankbar war. Beim Anblick der Grete, holte die Helferin
sofort den Arzt. Also sowas hätte sie ja noch nie gesehen. Murmelte dabei was
von Quarantäne. Grete wurde es schlecht bei dem Wort. Grete musste dann auch
nicht ins Wartezimmer, der Arzt holte sie gleich in sein Sprechzimmer. Er
fragte die Grete dies und das, untersuchte sofort den Hals und die Zunge und
horchte die Lunge der Grete nach Geräuschen ab. Lange Rede, kurzer Sinn, er
vermutete eine extreme allergische Reaktion auf die Garnelen. Ausgerechnet.
Gretes Lieblingsspeise. Es gab eine volle Dröhnung Cortison und die Grete musste
noch eine Stunde zur Beobachtung dableiben. Berta ließ es sich nicht nehmen bei
der Grete zu verweilen. Alles in allem wurde es dann sogar noch ganz lustig.
Die Arzthelferin hatte zwischendurch wohl Langeweile, denn sie erschien ständig
in der Tür - Der Doktor hat gesagt ich
soll alle fünf Minuten nach ihnen schauen.
Mehr wohl aber um vor der Grete und der Berta in wenigen Minuten ihr ganzes Leben
auszubreiten. Dabei fuhr sie sich
ständig durch die Haare, kicherte albern und warf den Kopf nach hinten. Wenn
die Grete dann mal zu Wort kam, nuschelte diese so heftig, dass Berta jedes Mal
einen Lachkrampf bekam.
Endlich wurden die Quaddeln
etwas blasser und die Zunge von der Grete schwoll auch langsam ab. Auf dem Weg zum Auto kicherte
die Berta immer mal wieder.
"Wasch isch denn scho luschtig?"
"Wasch isch denn scho luschtig?"
Berta fuhr sich durch die Haare,
kicherte albern und warf den Kopf zurück. "Sag mal, wollte die
Arzthelferin dich anmachen?"
Und hier könnt ihr Lieschen Müllers Antwort auf den Post lesen ---> KLICK
Und hier könnt ihr Lieschen Müllers Antwort auf den Post lesen ---> KLICK
Oha so ein Dilemma, ein Tag, der so schön sein sollte endet in der Notaufnahme... So kann es kommen und Garnelen wird die Grete dann wohl nicht mehr vernaschen. Ich kenne solche Reaktionen auch, die können ganz schön fies sein und sind nicht zum Lachen - Gruß Geli
AntwortenLöschenHallo Geli, es ist schon merkwürdig,wie der Körper so plötzlich und dann auch noch so heftig reagieren kann.Die Grete hat Garnelen und Co schon so oft ohne irgendwelche Konsequenzen verspeist.
LöschenJetzt wird sie verzichten müssen. Aber nicht kampflos. Zuerst soll ihr ein Allergietest BEWEISEN, dass es die Garnelen waren.
Lg vonner Grete
Ohje, da kann ich nur hoffen, dass es sich auch hierbei um eine erfundene und keine wirkliche Begebenheit des heutigen Tages handelt!
AntwortenLöschenTrotzdem (für alle Fälle) wünsche ich gute Besserung!
LG
Liebe Fahrradfrau,
LöschenMag die Grete auch eine Kunstfigur sein, ebenso das Lieschen, bleibt es nicht aus, dass die kleinen Geschichten, aus ebenso kleinen Geschichten aus dem Reallife entstehen. Nur anders und wir hoffen doch, schön verpackt.
Lg vonner Grete, der es wieder gut geht.